© Armin Weigel/dpa

Experiment

Forscher "stehlen" 250 GB an Facebook-Daten

Kanadische Forscher beweisen in einem Experiment, dass es möglich ist, mit einer automatisierten Methode echte Menschen zu simulieren und auf diesem Weg an Daten von Facebook-Nutzern im Umfang von 250 Gigabyte zu kommen. Wie TechCrunch berichtet, hat ein Team der University of British Columbia Vancouver so genannte “Socialbots” entworfen. Durch Aufsammeln von zufälligen Hintergrund-Informationen und den Einsatz von relativ attraktiven Profilbildern gelang es den Programmen, 102 Facebook-Profile anzulegen und auf Freunde-Jagd zu gehen. Nur 20 davon erschienen für Facebook verdächtig. Dem Social Network wird damit eine gewisse Schwäche beim Unterscheiden zwischen echten und gefälschten Menschen vorgehalten.

Die “Socialbot”-Studie wurde acht Wochen lang durchgeführt. Neben technischen ergaben sich auch einige interessante soziale Erkenntnisse. Die Erfolgrate beim Versenden von Freundschafts-Einladungen betrug zu Beginn etwa 20 Prozent. In der darauf folgenden Runde wurden Freunde von erfolgreich hinzugefügten Freunden eingeladen. Dabei lag die Erfolgsquote bei 80 Prozent. Die 20 von Facebook entdeckten “Fake”-Persönlichkeiten waren allesamt weiblich.

Durch die zeitliche Limitierung von Postings wurde verhindert, dass die Bots durch Captchas von Facebook aufgehalten wurden. Die von den Forschern gesammelten User-Daten wurden anonymisiert und nach Abschluss der Studie gelöscht. Laut der University of British Columbia Vancouver überwachte eine Ethik-Kommission das gesamte Experiment. Den gesamten Forschungsbericht lesen Sie hier.

Facebook kontert
In einem offiziellen Statement seitens Facebook Deutschland heißt es: "Wir haben ernsthafte Bedenken seitens der Forschungsmethoden der University of British Colombia und werden uns diesbezüglich mit ihnen in Verbindung setzen. Zudem ermutigen wir Nutzer stets, sich nur mit Menschen zu vernetzen, die sie wirklich kennen und jede Form von verdächtigem Verhalten, das ihnen auf der Plattform auffällt, zu melden."

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare