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FPÖ-Politiker schießt mit Facebook-Posting gegen ÖBB

Die aktuelle ÖBB-Kampagne zur Verlängerung der Vorteilscard lässt die Emotionen in FPÖ-Kreisen weiterhin hochgehen. Ein Sujet, das zwei Männer, einen davon dunkelhäutig, sowie ein Baby als Familie zeigt, ist vordergründiger Stein des Anstoßes. Zunächst ließ sich der FPÖ-Stadtrat Bruno Weber aus Amstetten zu einem rassistischen und homophoben Kommentar hinreißen, in welchem er die Männer als "zwei vermeintliche Schwuchteln (...) und davon noch ein Neger" beschrieb.

Nun legte der Landtagsabgeordnete Manfred Haidinger nach, indem er auf Facebook ein Bild aus den 50er-Jahren teilte, das auf idyllische Weise Mann und Frau mit zwei Kindern zeigt. "Nachhilfestunde - Liebe ÖBB. Das ist eine Familie", ist auf dem Sujet zu lesen. In der Erklärung hält der Verfasser fest, dass man sich schämen müsse, "dass eine ÖBB unter FPÖ Führung linksradikale Werbung schalten darf."

"Norbert Hofer gefordert"

Diese ziele auf die ideologische Zerstörung der kleinsten Zelle einer gesunden Gesellschaft, der Familie, ab. Infrastrukturminister Norbert Hofer werde als politischer Verantwortlicher diesem Treiben hoffentlich ein Ende setzen, lautet der Aufruf des Verfassers. Das gepostete Bild sorgte naturgemäß in sozialen Medien für Diskussionen.

Der ehemalige Grün-Abgeordnete Albert Steinhauser wies darauf hin, dass die Tochter aus dem Bild in den 70er-Jahren eine Feministin bzw. "Emanze" wurde, der Sohn bei den 68er-Protesten auffällig und die Mutter sich 1978 scheiden ließ.

Ein andere Twitter-User merkte an, dass das Sujet wohl eher dem US-amerikanischen Vorstadtmythos entsprungen sei, der im Endeffekt die amerikanischen Innenstädte ruiniert habe. Auch andere Nutzer wiesen darauf hin, dass es sich wohl um ein US-amerikanisches Werbebild aus vergangenen Zeiten handelt und stellten in Frage, inwiefern es überhaupt dem patriotischen Österreich-Bild der Freiheitlichen entspreche.

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