"Fuck you, Mark Zuckerberg": Facebook spioniert Problem-User aus
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Facebook überwacht und verfolgt den Aufenthaltsort von Nutzern, die das Unternehmen als potenzielle Bedrohung einstuft. Auch IP-Adressen werden zur Standortbestimmung herangezogen, wie CNBC berichtet. Dem US-Fernsehsender zufolge existiert eine interne Liste namens "BOLO" (Be on the Lookout). Wer darauf landet, muss damit rechnen, dass seine Aktivitäten von Facebook aktiv beobachtet werden. Naturgemäß haben die betroffenen User überhaupt keine Ahnung, dass sie aktiv von Facebook ausspioniert werden.
Intransparente Maßnahme
Die Liste ist eigentlich für Nutzer gedacht, die etwa per E-Mail oder in Postings Drohungen aussprechen oder auf dem Firmengelände von Facebook auftauchen. Laut dem Bericht kann man aber recht schnell auf der Liste landen, etwa wenn man nur "Fuck you, Mark" oder "Fuck Facebook" äußere. Einmal mehr sorgt die Willkür und Intransparenz für Kritik. Denn die Kriterien, wer wann warum auf der Liste landet und dann auch noch aktiv überwacht wird, sind auch für Mitarbeiter unklar. Meist werde von Fall zu Fall entschieden.
Das Monitoring-Programm wird aber auch eingesetzt, um Mitarbeiter zu überprüfen. So schlug das System dem Bericht zufolge auch Alarm, weil sich einige Praktikanten nicht von zuhause, sondern von einem Camping-Platz in das System einloggten. Nicht nur der wahre Aufenthalt wurde von Facebook analysiert, auch die privaten Chat-Nachrichten wurden daraufhin durchsucht. Die Vorgesetzte, welche die Nachforschung in Auftrag gab, meinte, sie sei besorgt um die Praktikanten gewesen.
"Um Mitarbeiter zu schützen"
Bei Facebook sieht man kein Problem mit der Vorgangsweise. Sie sei Teil eines Maßnahmenpakets, um glaubwürdige Bedrohungen gegen Mitarbeiter und das Unternehmen zu erkennen und diese an Behörden weiterzuleiten. Man halte sich dabei an alle Datenschutzauflagen und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) von Facebook.
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