Sven Tresp, Google Zürich beim futurezone Day in Wien
Sven Tresp, Google Zürich beim futurezone Day in Wien
© Martin Stepanek

Virtual Reality

Google: "Jeder kann heute bei der Queen anklopfen"

Virtual Reality ist in aller Munde. Google glaubt, dass mittlerweile zumindest fünf Millionen Cardboards im Umlauf sind. Die einfachen und günstigen Hilfsmittel, die zum Ansehen von VR-Inhalten notwendig sind und bereits ab 15 Euro erworben werden können, hätten die Einstiegsschwelle sehr niedrig gesetzt, sagte Tresp im Rahmen seiner Keynote. "Die Hardware ist einfach, ein Smartphone hat mittlerweile jeder und auch entsprechende Kameras, um echten 360-Grad-Content aufzunehmen, sind mittlerweile ab wenigen Hundert Euros zu bekommen", sagte Tresp.

Daydream View gestartet

Um auf der Hardware-Seite neue Impulse zu setzen, bietet Google seit heute in fünf Ländern seine neue VR-Brille Daydream View an (zum futurezone-Hands-on). Österreich ist derzeit leider noch nicht darunter, man könne sich die Brille aber recht einfach aus Deutschland besorgen, sagte Tresp auf Nachfrage aus dem Publikum. Teil der Virtual-Reality-Offensive ist die Plattform und App Google Expeditions, die kuratierte Inhalte für Schüler anbietet und von Lehrpersonen im Unterricht eingesetzt werden können.

"Jeder kann heute durch den Frühstücksraum des Buckingham Palace gehen und bei der Queen an der Tür anklopfen. Aber auch die tragische Geschichte von Nelson Mandela lässt sich über das Programm auf völlig neuartige Weise im Unterricht behandeln. Man sieht nicht einfach nur fern, so wie in früheren Zeiten, sondern taucht direkt in die Geschichte ein", erklärte Tresp. Andere aufbereitete Inhalte sind der Besuch des Stücks Romeo und Julia sowie ein Abtauchen zu Korallenriffen.

Suchanfragen vervierfacht

Die Software kann ohne Login und ohne Internetverbindung verwendet werden. Es spreche also auch nichts dagegen, auf einem Klassenausflug bzw. einem Spaziergang in der freien Natur dazwischen mit Virtual Reality zu arbeiten, um bestimmte Unterrichtsinhalte modern aufzubereiten. Die Lehrperson sieht über ein Tablet, wie der ungefähre Fokus der Schüler in der virtuellen Umgebung ist. Mit digitalen Hinweisen im Bildschirm der Kids, wie angezeigten Pfeilen, kann die Aufmerksamkeit auf bestimmte Details gezogen werden.

"Ich denke wir befinden uns erst im Anfangsstadium. Wie gefragt das Thema ist, sieht man aber allein schon am Suchvolumen über Google Search, der sich kürzester Zeit vervierfacht hat", sagte Tresp. Neben Schulen werde Virtual Reality vor allem auch im Journalismus spannende Möglichkeiten bieten, um Geschichten auf völlig neuartige Weise und mit neuen Blickwinkeln zu erzählen.

Der futurezone Day findet in diesem Jahr zum ersten Mal vor der Verleihung des futurezone Awards statt. Unser Live-Blog begleitet den Tag mit spannenden Vorträgen, Diskussionen und Workshops.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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