Greenpeace hat den ökologischen Fußabdruck der Internet-Konzerne gemessen
Greenpeace hat den ökologischen Fußabdruck der Internet-Konzerne gemessen
© JiSIGN/Fotolia

Umwelt

Greenpeace-Report zur Energienutzung der Internet-Konzerne

Immer mehr IT-Unternehmen verpflichten sich dazu, ihre Dienste in Zukunft nur noch mit Strom aus erneuerbaren Energieträgern zu betreiben. Laut Greenpeace sind dabei Apple und Facebook führend, Amazon und Twitter hingegen "Schlusslichter".

Diese Wertung ist das Ergebnis des am Mittwoch von Greenpeace veröffentlichten Cloud Computing Reports "Clicking Clean": "Apple, Facebook und Google tragen mit ihrem Wechsel zu erneuerbaren Energieträgern auch zu einem Wandel in der realen Welt bei", so Claudia Sprinz, Greenpeace Elektronik-Expertin.

"Amazon verweigert indessen standhaft Informationen zu seinem Energie-Fußabdruck offenzulegen, und Twitter zeigt keinerlei Bemühungen in Richtung erneuerbare Energien. IT-Unternehmen sollten ihre Verantwortung wahrnehmen und zu 100 Prozent auf Erneuerbare umsteigen", meinte Sprinz.

Amazon besonders schlecht

Die Umweltschutzorganisation hat bereits zum vierten Mal führende Cloud Computing-Anbieter hinsichtlich ihrer Energieproduktion unter die Lupe genommen. Dieses Mal wurde die Untersuchung auf 19 Unternehmen mit rund 300 Rechenzentren erweitert.

Amazon Web Services, die Daten vieler populärer Betreiber wie Pinterest oder Spotify hostet, schneiden besonders schlecht ab. Ihre Rechenzentren beziehen 28 Prozent des Stroms aus Kohlekraft, zu 27 Prozent aus Atomstrom, zu 25 Prozent Strom aus Gaskraftwerken, nur zu 15 Prozent des Strombedarfs stammt demnach von erneuerbaren Energieträgern.

Apples iCloud “ganz in Grün”

An erster Stelle steht in der Rangliste der Organisation hingegen Apple, das seine iCloud mittlerweile zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energieträgern versorgt. Apple betreibt in seinem Rechenzentrum in North Carolina die größte private Photovoltaik-Anlage der Vereinigten Staaten.

Facebook hat seinen Energieanbieter dazu verpflichtet, seine Rechenzentren mit Windenergie zu versorgen. Die rasch wachsenden Business-to-Business IT-Unternehmen Rackspace und Salesforce haben sich Apple, Facebook und Google im Jahr 2012 angeschlossen und wollen ihre Betriebe mit 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energieträgern versorgen.

Im B2B-Bereich hat Greenpeace zum ersten Mal auch Serverhousing-Anbieter unter die Lupe genommen. Diese Unternehmen vermieten nicht die Geräte, also die Server-Hardware, sondern den Platz und die Infrastruktur in ihren Rechenzentren. Leider nutzen noch wenige dieser Anbieter erneuerbare Energieträger zur Stromversorgung ihrer Rechenzentren, bei den meisten fehle es ebenso an Transparenz hinsichtlich ihres Energie-Fußabdrucks.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare