"In Österreich passiert YouTube-mäßig relativ wenig"
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Liebe, Leben, Sex, Fashion mit einer gesunden Portion Schmäh - das sind die Themen, die bei "KleinaberHannah" im Mittelpunkt stehen. Vor etwas mehr als einem Jahr hat die Wienerin Hannah Thalhammer, die mittlerweile in Hamburg lebt, den erfolgreichen YouTube-Kanal gegründet.
Mittlerweile hat KleinaberHannah mehr als 100.000 Subscriber und jedes Video kommt innerhalb weniger Tage auf mehrere zehntausend Views. Außerdem wurde KleinaberHannah für das YouTube-Förderprogramm NextUp nominiert und zählt somit zu den vielversprechendsten deutschsprachigen Channels.
"Nach Hamburg bin ich eigentlich wegen dem Studium gezogen und nicht wegen YouTube", sagt Hannah im Gespräch mit der futurezone. "Zum Betreiben eines YouTube-Kanals macht es aber definitiv einen Unterschied wo man ist. In Österreich passiert da im Vergleich relativ wenig. Die Österreicher schauen zwar YouTube und sind aktive Nutzer, viele große österreichische YouTube Kanäle gibt es aber nicht.“
YouTube als Ergänzung
Zum Video-Bloggen ist Hannah zufällig und durch Neugierde gekommen. Sie war vorher bereits als Sprecherin und Moderatorin selbständig. "Das ergänzt sich super. Durch YouTube kommen zahlreiche Folgeaufträge rein, etwa für Moderationen." Daher könne sie von KleinaberHannah mittlerweile auch recht gut leben. "Der Channel funktioniert super und hilft unheimlich eine eigene Marke aufzubauen, unabhängig sein zu können."
Der Kanal ist eine Teamarbeit mit Creators/ Creatoren der Video Content Agentur parcyvall. Zusammen entwickelt das Team neue Formate für den Kanal und dreht jede Woche Videos für die Zuschauer.
Geldverdienen
Im Hintergrund steht dann noch Mediakraft, die Agentur, die die Vernetzung, Organisation von Events, Pressearbeit und Produktplatzierungen sowie die Kooperationen mit anderen Künstlern und Werbetreibenden über hat. "Produktplatzierungen werden von uns ganz klar deklariert. Wir sind da ganz offen und transparent, was auch beim Publikum gut ankommt", erklärt Hannah.
60 Prozent des KleinaberHannah-Publikums sind weiblich und die Kernzielgruppe ist zwischen 18 und 25 Jahre alt. Eine Strategie im Umgang mit Hass-Kommentaren hat Hannah nicht, was bislang auch gar nicht nötig war. "Auf Beleidigungen geh ich meist gar nicht ein und schenke denen nicht die gewünschte Aufmerksamkeit. Kritik ist jedenfalls erwünscht. Wenn daraus aber Hass wird oder wenn es rassistisch oder sexistisch wird, dann werden die Kommentare gemeldet und gelöscht", erklärt Hannah.
Dass YouTube oder Facebook durch Snapchat oder ähnliches in Bedrängnis kommen, glaubt Hannah jedenfalls nicht: "Das eine wird das andere nicht ersetzen, vielmehr werden sich die einzelnen Plattformen ergänzen." Viele Unternehmen würden erst jetzt die einzelnen Social-Media-Plattformen lernen für sich zu nutzen. "Gerade YouTube wird jetzt erst spannend für Unternehmen um ihre Produkte zu bewerben. So gesehen, wird YouTube sicher noch bleiben."
Auffallen, nicht untergehen
Jungen Video-Bloggern rät Hannah: „Man sollte sich ein flexibles Konzept suchen, das sich an das Erlernte anpassen lässt. Und bei YouTube lernt man nie aus. Das Entscheidende ist es, regelmäßig gute Inhalte zu machen und sich selber dabei treu zu bleiben.“
Kommentare