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Militärtechnik

Indonesien versenkt eigenes Kriegsschiff mit Raketen und Bomben

Das indonesische Militär hat im Rahmen einer Übung eines ihrer eigenen Schiffe versenkt. Insgesamt 7.500 Soldat*innen nahmen an der SINKEX (Sinking Exercise) teil, in dessen Rahmen die KRI Slamet Riyadi am 31. Juli beschossen wurde.

Videos und Bilder der Übung kursieren an mehreren Stellen im Netz. Die indonesische Marine berichtet selbst in einer Stellungnahme von der Übung.

Das Schiff wurde im Rahmen des Manövers mit 2 französischen Exocet-Raketen der Fregatte KRI Raden Eddy Martadinata sowie der Korvette KRI John Lie getoffen. Außerdem wurden chinesische Seezielflugkörper auf sie abgefeuert. Ein C-802 von der Fregatte KRI Yos Sudarso und ein C-705 vom Schnellboot KRI Tombak.

Schlussendlich haben 2 F-16 Kampfjets der indonesischen Luftstreitkräfte jeweils 2 US-Freifallbomben vom Typ M117 auf das Schiff abgeworfen. Dabei ist die Slamet Riyadi in 3 Teile zerbrochen und gesunken. Für den Fall, dass das nicht gereicht hätte, wären noch weitere chinesische Raketen bereitgestanden, um das Schiff zu versenken.

Es ist die 3. Übung der indonesischen Streitkräfte mit scharfer Munition im Meer, die die Armee in den vergangenen 4 Monaten durchgeführt hat, wie Navalnews schreibt. Zuletzt wurde am 30. Juni der außer Dienst gestellte Truppentransporter KRI Karang Tekok versenkt.

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 Geschichte der Slamet Riyadi  

Die Slamet Riyadi wurde in den 60er-Jahren in den Niederlanden gebaut und dort als HNLMS Van Speijk in Dienst gestellt. Sie verblieb bis 1986 im Dienste der niederländischen Armee, bis sie an Indonesien verkauft wurde. Dort war sie bis 2019 im Einsatz.

Die Fregatte hatte eine Länge von 113 Metern und eine Verdrängung von bis zu 2.850 Tonnen (voll beladen). Sie bot bis zu 251 Matros*innen Platz, später wurde das auf 180 reduziert.

Sie war mit einem 76mm-Hauptgeschütz bewaffnet, sowie 4 C-802-Antischiffsraketen und 2 Dreier-Startröhren für Anti-U-Boot-Torpedos. Zur Luftabwehr hatte sie 2 Doppel-Starter des Typs Simbad an Bord. Das Hauptgeschütz wurde übrigens nicht mitversenkt: Nach der Außerdienststellung wurde er aus dem Schiff ausgebaut und dient jetzt zu Ausbildungszwecken in einem Marine-Stützpunkt.

Ein Teil dieser Bewaffnung wurde erst im Zuge einer Modernisierung installiert, die 2008 abgeschlossen war. Dabei bekam sie auch 2 neue Dieselmotoren mit 10.900 Kilowatt Leistung. Damit war eine Höchstgeschwindigkeit von 44 km/h möglich.

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