Drohnenboote visieren russische Treibstoffversorgung an
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Die Ukraine griff in der Nacht auf Samstag einen russischen Öltanker im Schwarzen Meer mit Marinedrohnen an. Der Angriff fand nur einen Tag nach einer weiteren Drohnen-Attacke statt, bei der ein Drohnenboot ein Kriegsschiff beschädigen konnte (die futurezone berichtete).
Angriff in den "Hoheitsgewässern der Ukraine"
Die Angriffe der Ukraine konzentrieren sich dabei auf die Straße von Kertsch, die das Schwarze Meer mit dem Asowschen Meer verbindet. Russland baute eine Brücke über die Meerenge zur Krim, was laut der Ukraine einen Eingriff in die territorialen Gewässer der Ukraine darstellt. "Alles, was mit der Krimbrücke oder den Schiffen der Russischen Föderation geschieht, ist ein absolut logischer und wirksamer Schritt gegenüber dem Feind", ließ der ukrainische Geheimdienstchef Vasyl Malyuk ausrichten. "Darüber hinaus werden solche Spezialoperationen in den Hoheitsgewässern der Ukraine durchgeführt und sind völlig legal."
Beim angegriffenen Schiff handelt es sich um einen Öltanker des St. Petersburger Unternehmen Transpetrochart. Die Firma steht seit 2019 auf der Sanktionsliste der USA, weil sie russische Streitkräfte in Syrien mit Flugzeugtreibstoff versorgt hatte. Der Tanker wurde dabei in der Nähe des Maschinenraums getroffen und beschädigt. Die Crew kam nicht zu Schaden, das Schiff muss allerdings repariert werden.
Kamikaze-Boote gegen die russische Seemacht
Die Ukraine setzt bereits seit einiger Zeit unbemannte Drohnenboote gegen russische Schiffe ein. Die Boote sind mit einem Sprengstoff bestückt und werden aus sicherer Entfernung ferngesteuert. Solche Kamikaze-Drohnenboote sind eine neuartige Entwicklung, bisherige Boote waren eigentlich für Aufklärungsmissionen bestimmt und nicht bewaffnet. Die wenigsten waren bisher darauf ausgerichtet, über das offene Meer zu fahren und feindliche Schiffe anzugreifen.
Die Spannung im Schwarzen Meer steigt jedenfalls, nachdem Russland vergangenen Monat angekündigt hat, Getreideschiffe der Ukraine nicht mehr passieren zu lassen. Außerdem startete die Föderation Raketenangriffe auf ukrainische Häfen, wobei Tausende Tonnen Getreide zerstört wurden.
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