Internetbetrug: Probleme mit Verträgen bei Erotikangeboten
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Der jüngste Jahresbericht “Internet Ombudsmann und Watchlist Internet” ist ab Mittwoch verfügbar. Seit 2000 erfasst der Internet Ombudsmann systematisch alle Beschwerden, die eingereicht werden. Das Internet hat sich seit damals drastisch verändert, genau wie die Probleme, die von Nutzern gemeldet werden. “Vor allem das Online-Shopping ist explodiert, der Wareneinkauf klappt mittlerweile aber relativ problemlos, die Beschwerden sind nicht so schnell gewachsen, wie die Zahl der Nutzer”, erklärt Bernhard Jungwirth, Projektleiter beim Internet Ombudsmann gegenüber der futurezone. Vertragsprobleme waren 2014 einer der häufigsten Gründe für Beschwerden beim Ombudsmann. “Hier geht es oft um Partnerbörsen und Erotikangebote, bei denen es Ärger mit dem Rücktrittsrecht und der Abwicklung des Ausstiegs gibt”, so Jungwirth.
Billiges Red Bull
Andere Probleme, die Österreicher und Österreicherinnen beim Umgang mit dem Netz haben, sind etwa falsche Webshops, bei denen im Voraus bezahlt wird, dann aber keine Warenlieferung erfolgt. Gefälschte Rechnungen von Lieferdiensten oder Mobilfunkbetreibern, die per E-Mail verschickt werden und Malware enthalten, sind ebenfalls recht häufig, genau wie die klassischen Phishing-Angriffe, bei denen Betrüger mit vermeintlichen E-Mails von Banken versuchen, Nutzer zur Eingabe von Zugangsinformationen zu bewegen. Daneben gibt es öfters Ärger mit gefälschten Waren aus Online-Shops und und Betrugsversuchen über Kleinanzeigenplattformen. “Hier sind die Angebote teilweise recht spezifisch, wenn etwa teure Musikinstrumente inseriert werden”, sagt Jungwirth.
Hilft, wo er nur kann
“Insgesamt hat sich die Zahl der Beschwerden zuletzt bei etwa 6000 pro Jahr eingependelt”, sagt Jungwirth. In 87,8 Prozent der Fälle kommt durch die Vermittlung des Ombudsmannes eine Lösung für de Betroffenen zustande. Die Höhe der Geldbeträge, um die gestritten wird, schwankt zwischen zehn und mehreren tausend Euro, insgesamt erreichten die Streitsummen 2014 einen Wert von über einer Million Euro. Neben Geld geht es immer öfter auch um Datenschutz und Persönlichkeitsrechte.
“Wenn etwa Fake-Profile einer Person in sozialen Medien auftauchen oder Fotos ohne Eingenehmigung veröffentlicht werden, in extremen Fällen etwa auf Porno-Webseiten, versuchen wir auch zu helfen”, sagt Jungwirth. Der Kernbereich der Schlichtungsstelle ist zwar E-Commerce, solange Kapazitäten vorhanden sind, wird aber auch in anderen Fällen geholfen. “Wenn jemand zu uns kommt und einen falschen Twitter Account meldet, dann kümmern wir uns darum, weil wir ja auch Kontakt zu Twitter haben. Wenn es zu viel wird, müssten wir unsere Prioritäten überdenken, derzeit stellt sich diese Frage aber nicht”, sagt Jungwirth.
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