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iPhone 5 Verkaufsstart im LTE-Schatten

Wenn Apple ein neues iPhone auf den Markt bringt, sind Schlangen vor den Läden garantiert. Auch für das iPhone 5 versammelten sich Hunderte vor den Apple Stores - auch wenn Experten das neue Modell zum Teil für langweilig erklärt hatten. In Australien versammelten sich zur Eröffnung rund 500 Menschen vor dem Apple Store in Sydney, in Tokio waren es zur Eröffnung etwa 750, wie Bloomberg berichtet. Das neue Apple-Telefon kommt am Freitag in den USA, Deutschland und sieben weiteren Ländern in den Handel. In Österreich beginnt der Verkauf des neuen iPhones am 28. September. Vorbestellen kann man bereits jetzt.

Ein Wehrmutstropfen für Apple bei all der iPhone-Euphorie dürfte die erneut betonte

aufgrund möglicherweise verletzter LTE-Patente sein. Samsung bestätigte gegenüberFOSS Patents, einen weitere Prozess gegen Apple zu beginnen, sollte sich herausstellen, dass das iPhone 5 gegen acht eigene Patente verstößt. Zunächst müsse man das Gerät analysieren, sollte sich der Verdacht als gültig herausstellen, werde man aber nicht weiter mit einer Klage “in naher Zukunft” zögern. Sollte die Drohung wahr werden, könnte dies einen vorläufigen Verkaufsstopp für das iPhone 5 bedeuten.

"Woz" wartet in Australien

Umso intensiver ist vielleicht die Anstell-Freudigkeit unter Apple-Fans. Firmen-Mitgründer

wartete in einer Schlange in Australien, um ein Gerät zu kaufen, wie er über den Kurzmitteilungsdienst Twitter berichtete. In New York schien das Interesse etwas geringen als bei vorherigen iPhone-Starts: Vor dem Vorzeige-Shop auf der Fifth Avenue stand gut zwölf Stunden vor Verkaufsbeginn nur eine kleine Schlange. In Frankreich riefen Gewerkschaften alle Apple-Mitarbeiter zum Verkaufsstart zum Streik auf. Mit der Aktion wollen sie ihren Forderungen nach einem 13. Gehalt und anderen Zusatzleistungen Nachdruck verleihen. Die Gewerkschaft SUD vertritt allerdings nur rund ein Viertel der Apple-Beschäftigten in Frankreich.

Verkaufsrekord angepeilt
Analysten trauen Apple zu, im ersten Rutsch bis zu zehn Millionen Geräte zu verkaufen. Vor einer Woche gingen in den ersten 24 Stunden mehr als zwei Millionen Vorbestellungen ein. Das waren mehr als doppelt so viele wie für den bisherigen Rekordhalter und direkten Vorgänger iPhone 4S. In den USA war das erste Kontingent schon nach einer Stunde erschöpft. Derzeit liegt die Lieferfrist bei 3-4 Wochen - für viele ein Grund mehr, ihr Glück in einem Laden am Freitag zu versuchen. Vom iPhone 4S wurden am ersten Wochenende rund vier Millionen Geräte verkauft.

Apple hat sein Telefon mit der neuen Generation leichter, dünner und schneller gemacht und ihm erstmals einen etwas längeren Bildschirm verpasst. Das iPhone 5 unterstütz auch den superschnellen LTE-Datenfunk - allerdings nur im Frequenzband 1800 MHz, das in Deutschland ausschließlich von der Deutschen Telekom genutzt wird.

Erste Kritik
Mit dem neuen iPhone veröffentlichte Apple auch die nächste Version seines mobilen Betriebssystems. In iOS 6 wurden neben neuen Funktionen wie einer vertieften Facebook-Integration auch die bisherigen Google-Karten durch ein eigenes Apple-Angebot ersetzt. Das brachte Apple seit Donnerstag

ein, denn die neuen Karten sind vielerorts viel detailärmer und ungenauer. Ebenfalls kritisiert wird die Verwendung eines
in iOS 6, das der typischen Schweizer Bahnhofsuhr gleicht. Die Schweizer Bundesbahnen halten die alleinigen Marken- und Urheberrechte und verlangen Entschädigung von Apple.

Das iPhone ist inzwischen zum wichtigsten Produkt des wertvollsten Unternehmens der Welt geworden - deswegen wird die Stimmung der Kunden immer sehr aufmerksam beobachtet. Eine Woche später bringt Apple das iPhone 5 in 22 weiteren Ländern auf den Markt. Der Apple-Aktie bescherte das große Interesse am neuen iPhone neue Rekordstände und sie knackte erstmals die Marke von 700 Dollar (540 Euro).

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