Italienisches U-Boot bei einer NATO-Übung
© REUTERS / ANTONIO PARRINELLO

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Italienische U-Boote bewachen Untersee-Internetkabel

Die italienische Marine wird künftig gemeinsam mit dem italienischen Kabel-Infrastrukturanbieter, Sparkle, Unterseekabel im Mittelmeer bewachen, berichtet Defense News.

Hinter der Zusammenarbeit stehen Befürchtungen, die für den Internetverkehr wichtigen Kabel könnten sabotiert werden und etwa von russischen U-Booten durchtrennt oder abgehört werden.  

"Erhöhtes Situationsbewusstsein"

Sogar harmlos aussehende Yachten könnten heute genutzt werden, um Unterwasserdrohnen einsetzen die Kabel beschädigen, wird der italienische Admiral Vito Lacerenza von Defense News zitiert. Daher sei ein erhöhtes Situationsbewusstsein erforderlich, um kritische Infrastrukturen im Meer zu schützen.

Gemeinsam mit Sparkle werde die Marine daher künftig "Aufklärungs- und Überwachungsaktivitäten" setzen. Dabei würden die zum Einsatz kommenden U-Boote auch den Meeresboden kartografieren.

Die Daten der Marine will der Infrastrukturanbieter auch zum Anbringen von Unterwassersensoren an den Kabeln nutzen, heißt es in dem Bericht weiter. Die Sensoren könnten wiederum der Marine zugute kommen, die damit ein weitflächiges Netzwerk im Mittelmeer nutzen könnte. Neben U-Booten wird die italienische Marine bei den Überwachungseinsätzen auch Unterseedrohnen zum Einsatz bringen.

Die Zahl der Unterseekabel hat in den vergangenen Jahren auch im Mittelmeer zugenommen. Sie verbinden etwa den Atlantik durch den Suezkanal mit Asien und dem Nahen Osten. Einige davon gehen in Sizilien an Land.

Angst vor russischen U-Booten

Befürchtungen, russische U-Boote könnten Unterwasserkabel durchtrennen, beschäftigen die NATO seit längerem. Großbritannien kündigte im vergangenen Jahr an, ein Überwachungsschiff zum Schutz der Kabel bauen zu wollen. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace verwies damals darauf, dass Russland "ein großes Interesse" an den Kabeln gezeigt habe.

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