Emirates Airbus A380 in Wien
© Kurier / Juerg Christandl

Digital Life

Kameras im Flugzeugsitz verunsichern Passagiere

Aufmerksame Passagiere haben bemerkt, dass in Flugzeugen von Singapore Airlines ein neuer Sensor im Bildschirm auf der Rückseite des Vordermanns verbaut ist. Via Twitter wurde die Frage gestellt, ob es sich dabei um eine Kamera handeln könnte. Die Airline hat das dann direkt über den Kurznachrichtendienst bestätigt. Neue Bordunterhaltungssysteme enthalten demnach tatsächlich Kameras, die auf die Passagiere gerichtet sind. Pläne für eine Nutzung dieser Kameras gebe es allerdings nicht, sagt die Fluggesellschaft.

Diesem Versprechen glauben allerdings nicht alle Nutzer. Einige Twitter-User machten sich umgehend über die Kameras lustig und prophezeiten eine Zukunft, in der die Kamera prüft, ob der Passagier auch brav die Werbeeinschaltungen auf seinem Bildschirm verfolgt. Wer nicht hinsieht, bekommt in diesem Szenario dann kein Essen. Das mag übertrieben klingen, aber unter dem Gesichtspunkt der Privatsphäre betrachtet sind die Kameras tatsächlich bedenklich.

Warum solche System überhaupt eingebaut werden, wenn es keinerlei Ideen für eine Nutzung gibt, ist schwer zu erklären. Neben möglichen Verletzungen der Intimsphäre von Passagieren durch die Airlines sind auch Sicherheitsaspekte zu beachten. Auch Flugzeuge sind zunehmend vernetzt und Kameras sind berüchtigt dafür, einfache Ziele zu sein. Viele Airlines kommen wirtschaftlich zudem immer stärker unter Druck, wie die derzeitige Konsolidierungswelle beweist. Da kann es schnell verlockend werden, sich zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen. So weit ist es glücklicherweise noch nicht, aber das Auftauchen der Kameras in Flugzeugsitzen könnte als Warnzeichen interpretiert werden.

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