Gawker verliert den Ursprung seines Webseiten-Imperiums gawker.com
Gawker verliert den Ursprung seines Webseiten-Imperiums gawker.com
© Gawker

Privatsphären-Streit

Klatsch-Webseite Gawker schließt in einer Woche

Die US-Klatschwebsite "Gawker" wird kommende Woche schließen, nachdem sie wegen der Veröffentlichung eines Sexvideos zu einer Millionenstrafe verurteilt worden war und Insolvenz anmelden musste. Der Website-Gründer Nick Denton informierte die Mitarbeiter am Donnerstag über die baldige Schließung des Internetmediums.

In New York entschied unterdessen ein Insolvenzgericht, dass ein Angebot des US-Medienkonzerns Univision für die anderen Teile der Mediengruppe angenommen werde.

Flaggschiff bleibt draußen

Univision hatte 135 Millionen Dollar (119,72 Mio. Euro) für die "Gawker"-Mediengruppe geboten und sich damit gegen die Mediengruppe Ziff Davis durchgesetzt. Das durch den Skandal um das Sexvideo in Verruf geratene Flaggschiff der Gruppe wollte Univision aber nicht übernehmen. Laut "Gawker" werden die Mitarbeiter der Onlinezeitschrift von den sechs anderen Websites des Unternehmens übernommen oder innerhalb von Univision weiterbeschäftigt.

Streit mit Hulk Hogan

"Gawker" war im März wegen der Veröffentlichung eines heimlich gedrehten Videos, das den Wrestler Hulk Hogan beim Sex mit der Frau eines Freundes zeigt, von einem Gericht im US-Staat Florida zu einer Entschädigungszahlung von 140 Millionen Dollar an Hogan verurteilt worden. Die "Gawker"-Anwälte beriefen sich vergeblich auf das Recht auf freie Meinungsäußerung.

Im Juni meldete "Gawker" dann Insolvenz an, Anfang August beantragte auch Gründer Denton persönlichen Gläubigerschutz, um zu vermeiden, dass er mit seinem persönlichen Vermögen für einen Teil der Entschädigungszahlung haftet. Die Klage von Hogan wurde von dem Internetunternehmer Peter Thiel unterstützt, den "Gawker" vor Jahren als homosexuell geoutet hatte. Denton warf ihm am Donnerstag daher einen "Rachefeldzug" vor.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare