Kritiker: "Facebook ruiniert das Sharen"
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Noch ist vom "reibungslosen Teilen" nocht nicht viel zu bemerken - dazu müssen erst zentrale neue Facebook-Funktionen wie der Ticker und die Timeline (die futurezone berichtete) für alle Nutzer aktiviert werden. Mit Spotify steht jedenfalls in Österreich die erste große Facebook-App am Start, die nur darauf wartet, automatisch alle Songs der Nutzer in deren Profilen zu veröffentlichen, die sie anhören.
"Ärgerlich"
In den USA keimt jetzt eine Diskussion darum auf, ob dieses "frictionless sharing" genannte Modell gut ist oder nicht. "Facebook ruiniert das Sharen", meint etwa Cnet-Autorin Molly Wood. "Ich fürchte mich schon davor, irgendeinen Link auf Facebook anzuklicken." Über die automatische Nutzererfassung durch neue Facebook-Apps wie den "Social Reader" der Washington Post würde eine Flut an Shares entstehen, die andere Nutzer verägern würde. Sie hoffe, dass bald eingesehen werden würde, dass bewusstes Veröffentlichen eines Posting viel besser sei als die neue, passive Art des Sharens. Sie fordert Facebook-Nutzer auf, nicht zu offenen Büchern des "Open Graph" zu werden und die Finger davon zu lassen - als Alternative gebe es ja immer Google+.
Dabei ist anzumerken, dass Facebook eher nicht mit automatischen Updates geflutet werden wird. Wie die futurezone berichtet hat, kommen Updates von Open-Graph-Apps nur sehr schwer an prominente Stellen in den Newsfeeds und Timelines der Nutzer. Man muss aber damit rechnen, dass der neue Ticker ziemlich sicher vor Open-Graph-Meldungen übergehen wird. Facebook-Entwickler wie der Wiener Michael Kamleitner von der Social-Media-Agentur "Die Socialisten" sehen sich gefordert, den Open Graph so zu entschärfen, dass die Nutzer sehr schnell und einfach in die automatisierte Erfassung eingreifen und diese abdrehen können.
"Aufrdinglich und manipulativ"
Auch ReadWriteWeb-Autor Marshall Kirkpatrick hält das neue Sharing-System von Facebook für "falsch". Zwar würden künftig wohl alle unsere Aktivitäten im Web getrackt werden, allerdings seien die neuen Features so schlecht umgesetzt worden, dass sie sich "wie Malware" verhalten würden. Die Idee hinter dem Open Graph findet Kirkpatrick an sich gut, weil so für die User nützliche neue Wege der Empfehlungen und Entdeckungen von Inhalten (Musik, Videos, Artikel etc.) entstehen könnten.
Wie Facebook das "frictionless sharing" derzeit umsetze, sei aber nicht nutzerfreundlich. Wenn man jetzt auf einen Link klicken würde, käme man zu einem Dialog-Fenster ("Add to Facebook") mit der Anleitung, eine Applikation zu installieren und nicht zu dem versprochenen Content. "Das ist aufdringlich, manipulativ und nutzerfeindlich."
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