Nvidia

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Digital Life

Kryptomining: Nvidia löst unabsichtlich seine Ethereum-Bremse

Nvidia hatte vor nicht einmal einem Monat bekannt gegeben, dass die neue Grafikkarte RTX 3060 für Kryptomining nicht geeignet sei. Doch jetzt hat Nvidia unabsichtlich diese Restriktionen wieder freigeschalten, berichtet The Verge.

Die Kombination aus Chip, Firmware sowie Treiber war davor so konfiguriert gewesen, dass kein Mining möglich war. Nvidia war überzeugt, dass das System nicht hackbar sei.

Beta Driver als Lösung für Miner

Offenbar reicht aber das bloße Entfernen des Treibers und die Installation eines anderen Treibers, um das Kryptomining von Ethereum-Coins wieder in voller Geschwindigkeit zu ermöglichen. Etwas peinlich für Nvidia ist, dass es sich dabei nicht um den Treiber eines Drittanbieters handelt, sondern um einen, den das Unternehmen selbst veröffentlicht hat.

Mit der RTX 3060 lassen sich dank des Nvidia 470.05 Beta-Treibers Ethereum Coins in voller Geschwindigkeit schürfen. Hardwareluxx.de hat den Vergleich gemacht: Mit dem normalen Treiber liegt die Schürfrate bei 21,7 MH/s. Mit dem Beta-Treiber bei 41 MH/s, also fast doppelt so hoch.

Gamer first

Nvidia hat zwar den Treiber wieder offline genommen, er wird jedoch auf diversen Websites und Datentausch-Portalen zum Download angeboten.

Schon in der Vergangenheit waren leistungsstarke Grafikkarten oft monatelang vergriffen, weil Kryptominer diese aufgekauft hatten. Gamer, für die die Grafikkarten eigentlich gedacht sind, gingen leer aus oder mussten Wucherpreise auf eBay bezahlen. Das verärgerte die Gamer und brachte diese zum Teil dazu, Radeon-Grafikkarten des Konkurrenten AMD zu kaufen.

Gamer, die Grafikkarten-Marke wechseln, bleiben dann oft bei der Marke. Nvidia würde so als womöglich gutzahlende Kunden für Jahre oder Jahrzehnte verlieren.

Als Alternative auf Kryptominer als Dauerkunden zu setzen, ist aus der Sicht von Nvidia riskant. Änderungen im Mining-System oder staatliche Restriktionen für Kryptowährungen könnten dafür sorgen, dass dieser Markt ganz schnell wegbricht.

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