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Machtwechsel bei Google

Überraschender Führungswechsel beim Internetkonzern Google: Mitgründer Larry Page übernimmt wieder selbst das Ruder und wird neuer Konzernchef. Page werde ab 4. April das Tagesgeschäft führen, teilte der Konzern am Donnerstag im kalifornischen Mountain View mit. Sein Kompagnon Sergey Brin soll sich derweil um neue Produkte kümmern.

"Die tägliche Erwachsenenaufsicht ist nicht mehr notwendig!" - Mit dieser knappen Botschaft, geschickt über den Kurznachrichtendienst Twitter, hatte Google-Chef Eric Schmidt am Donnerstagabend seinen Rückzug in die zweite Reihe. Er wird Chef des Verwaltungsrats. In dieser neuen Rolle ist er etwa für Kooperationen oder Übernahmen zuständig. "Wir haben unsere Rollen jetzt klarer geregelt", sagte Schmidt in einem Blogeintrag zur Entscheidung.

Konzern muss wieder agiler werden

Unter dem erfahrenen Manager hatte sich Google von einem reinen Suchmaschinen-Unternehemen zu einem breit aufgestellten Technologiekonzern gemausert. Keine Frage: Die Geschäfte liefen zuletzt ausgezeichnet. Im Schlussquartal verdiente Google unterm Strich 2,5 Milliarden Dollar und damit 29 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dennoch mehrten sich zuletzt die Stimmen, dass das Unternehmen etwas träge und bürokratisch geworden sei und gegenüber agilen Marktkonkurrenten wie Facebook zunehmen alt aussehe.

Schmidt kündigte prompt an, dass das Unternehmen weiterhin kräftig in neue Produkte investieren werde. Mit Larry Page, der Google 1998 zusammen mit seinem Studienkollegen Sergey Brin aus der Taufe gehoben hatte, soll nun der freche Innovationsgeist wieder mehr ins Zentrum gestellt werden. "Keine Frage, Larry ist bereit, das Unternehmen zu führen. Ich bin sicher, dass er einen fantastischen Job machen wird", so Schmidt.

Aus dem Studentenprojekt ist ein Weltkonzern geworden. Mehr als 24.000 Mitarbeiter kümmern sich um Internetsuche, Smartphones, Onlinevideos oder Bürosoftware. Und da liegt das Problem: Google ist zu groß und zu kompliziert. Es ist nicht mehr klar, wer für was zuständig ist. Das Triumvirat, wie Schmidt es selbst nennt, funktioniert nicht mehr.

(futurezone/dpa)

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