Die Münchner Polizei denkt darüber danach einen eigenen Messenger-Dienst für seine Beamten zu testen
Die Münchner Polizei denkt darüber danach einen eigenen Messenger-Dienst für seine Beamten zu testen
© APA/dpa/Marc Müller

München

Nach Amoklauf: Polizei erwägt eigenen Messenger-Dienst

Nach dem Amoklauf im Olympia-Einkaufszentrum zieht die Münchner Polizei Konsequenzen. Zum einen sollen die Beamten neue Waffen mit mehr Schuss bekommen, wie Polizeipräsident Hubertus Andrä in der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag) ankündigte. Zum anderen sollten Polizisten in Zivilkleidung künftig als solche erkennbar sein.

"Eine Überlegung ist, ob alle Armbinden dabei haben sollten", sagte Andrä. "Denn wenn Bürger nicht sehen, wer ein Polizist ist, steigert das den Stresspegel. Zudem haben wir größte Sorge, dass Kollegen in ein 'friendly fire' kommen, also dass Polizisten versehentlich auf eigene Leute schießen." Polizisten in Zivilkleidung, aber mit Pistole in der Hand, hatten in der Amoknacht im Juli teils große Ängste ausgelöst.

Gerüchte, die sich in jenen Stunden in Windeseile über die sozialen Medien verbreiteten, hatten an mehreren Orten in der Stadt zu Panik geführt. Für Andrä ist die schnelle Verbreitung von Informationen "Fluch und Segen zugleich". "Wir können über Facebook und Twitter gezielt Informationen steuern, aber es wird auch vieles durch Dritte ungeprüft weitergegeben." Nachdem Informationen aus den sozialen Netzwerken aber auch für die Polizisten hilfreich sein könnten, werde ein polizeiinterner Einsatz geprüft. Zwar nicht mit Blick auf herkömmliche Dienste, betonte Andrä. "Wir denken hingegen tatsächlich darüber nach, einen eigenen Messenger-Dienst für die Polizei zu testen."

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