Netflix beschränkte Bandbreite bei Mobil-Videostreaming
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Aus Rücksicht auf die Datenlimits der AT&T- und Verizon-Kunden habe man Videos in jenen Mobilnetzen nur mit geringerer Qualität übertragen, gibt Netflix zu. AT&T und Verizon decken drei Viertel des US-Mobilfunkmarktes ab. Damit Kunden nicht massenhaft Zusatzgebühren zu leisten haben, weil sie ihr monatliches Datenlimit überschreiten, hat Netflix die Datenrate seiner Streams gedrosselt.
600 kbit/s
Videos wurden mit einer Qualität von 600 kbit/s übertragen. In den Mobilfunknetzen von AT&T und Verizon wäre eine höhere Bandbreite möglich, doch bei Video-Streams werden große Datenmengen übertragen. Ein zwei Stunden langer Film würde etwa in HD-Qualität sechs Gigabyte verbrauchen, berichtet das Wall Street Journal. Das entspricht dem gesamten Datenvolumen eines Tarifs bei Verizon, für den man 80 Dollar pro Monat zahlt.
Überschreitet man das monatliche Datenvolumen, sind hohe Zusatzgebühren fällig. Die kleineren US-Mobilfunker T-Mobile und Sprint drosseln lediglich die Datenübertragungsrate, wenn das monatliche Datenlimit überschritten wird. Bei diesen Mobilfunkern wurden Videos daher in besserer Qualität übertragen. So rechtfertigt jedenfalls Netflix seine Vorgangsweise.
Besserung in Sicht
Die von Kunden des absichtlichen Drosselns beschuldigten Mobilfunker dagegen reagieren empört: "Wir sind außer uns, da wir erfahren haben, dass Netflix offenbar seine Videos für AT&T-Kunden ohne ihr Wissen oder ihr Einverständnis drosselt", sagt AT&T-Chefjurist Jim Cicconi. Netflix sieht unterdessen ein, dass die bisherige Praxis nicht optimal war. Im Mai soll eine neue "Data Saver"-Funktion eingeführt werden, mit der Kunden die Qualität von Mobil-Videos selbst bestimmen können.
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