Niederlande überwachten "Cozy Bear"-Hacker jahrelang

Niederlande überwachten "Cozy Bear"-Hacker jahrelang

In der Hacker-Affäre um russische Einmischung in die US-Wahl haben niederländische Geheimdienste Medienberichten zufolge entscheidende Hinweise geliefert. Niederländische Agenten hätten die russische Hackergruppe "Cozy Bear" (Auch bekannt als APT29) selbst gehackt und jahrelang observiert, berichteten die Tageszeitung De Volkskrant und die TV-Sendung Nieuwsuur am Freitag.

Büros in Moskauer Uni

Die Medien berufen sich dabei auf anonyme Quellen bei den Geheimdiensten AIVD und MIVD sowie bei US-Sicherheitsdiensten. Nach einer Rekonstruktion der Affäre hatten die Niederländer ab 2014 die Computer der Hackergruppe infiltriert, die im Auftrag des russischen Staates gehandelt haben soll. Die etwa zehn Hacker hätten aus einem Gebäudekomplex der Universität in Moskau operiert. Dem Bericht zufolge hatten die Niederländer auch die Überwachungskamera des Gebäudes gehackt und konnten so die Mitglieder der Gruppe und die Besucher identifizieren.

Beeinflussung der US-Wahl

Die Russen seien in die digitalen Systeme des Weißen Hauses, des Außenministeriums und der Zentrale der Demokratischen Partei eingedrungen. Die Niederländer hätten darüber die US-Geheimdienste sowie das FBI informiert, hieß es. Die Informationen seien Grundlage für die Ermittlungen des FBI zu möglicher russischer Einflussnahme auf die Präsidentenwahl 2016. Die US-Behörden hatten bereits 2017 mitgeteilt, dass sie Hinweise von einem befreundeten westlichen Staat bekommen hatten.

Einsatz beendet

Heute sollen die niederländischen Agenten keinen Zugang mehr zu dem russischen Hacker-Netzwerk haben, berichten die Medien. Warum und wann der Einsatz beendet worden sei, ist nicht bekannt. Der Zugang zum Büro von Cozy Bear soll zwischen einem und zweieinhalb Jahren bestanden haben, schreibt De Volksrant. Die USA hatten mehrmals betont, bei ihrem Kampf gegen Cozy Bear Unterstützung von einem "westlichen Alliierten" erhalten zu haben. Der niederländische Geheimdienst war angeblich nicht glücklich über diesen Hinweis.

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