Weltraum-Investition

Österreich pumpt 26 Millionen Euro in Trägerraketen

Österreichische Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren als zuverlässige Partner für die Weltraumprojekte der ESA erwiesen. Fünf von 21 Experimenten der Raumsonde Rosetta stammten aus Österreich, dazu Steuerungssysteme, GPS-Empfänger oder Thermalisolationen. Um die heimische Rolle in der Europäischen Raumfahrtagentur weiter zu stärken, will das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie mehr Geld investieren.

Wie "Weltraumminister" Alois Stöger bei einer Pressekonferenz am Mittwoch mitteilt, wird der Staat seinen Anteil an der Entwicklung der nächsten ESA-Trägerraketen-Generation Ariane 6 von 1,5 auf 26,2 Millionen Euro erhöhen. Die Investition soll sicherstellen, dass österreichische Unternehmen gemäß eines Länderschlüssels Aufträge für das Projekt erhalten. Stöger will damit kräftige "Rückwirkungen für den Industrie- und Forschungsstandort Österreich" herbeiführen.

FFG-Chef Klaus Pseiner, TTTech-CEO Georg Kopetz, Bundesminister Alois Stöger, ESA-Generaldirektor Johann-Dietrich Wörner und Andreas Geisler, der Leiter der Agentur für Luft- und Weltraum, am Podium

Nanosatellit, Inkubator und Schulbildung

Außerdem verkündete der Minister, dass 7,5 Millionen Euro für den Bau eines neuen Nanosatelliten (nach den zwei heimischen Satelliten der BRITE-Konstellation) vergeben werden. 1,2 Millionen Euro werden in ein "ESA Business Incubation Centre Austria" fließen, das heimische Start-ups im Raumfahrtbereich fördern soll. Schlussendlich will der Staat mit einem Nachwuchs-Zentrum "den Weltraum in die Schulen bringen". Der Standort für ein solches Zentrum ist noch unklar, wobei Stöger "als Oberösterreicher" erwähnte, dass das Linzer Ars Electronica Center "gut im Rennen" sei.

Die Raumfahrtbranche solle "zur technologischen Visitenkarte für Österreich" werden, meinte Stöger. Als positives Beispiel, wie das gelingen kann, wurde speziell das Wiener Unternehmen TTTech genannt, das sich auf sichere Vernetzungstechnologien spezialisiert hat. TTTech wird auch die Netzwerkinfrastruktur für die Ariane-6-Raketenfamilie liefern.

Riesenprojekt Ariane 6

Wie ESA-Generaldirektor Johann-Dietrich Wörner bei der Pressekonferenz erklärt, wird die Familie aus Startsystemen für leichte (Vega), mittlere (Ariane 6-62) und große Nutzlasten (Ariane 6-64) bestehen. Hergestellt werden die Raketen von Airbus Safran. Das gesamte Projekt soll 3,4 Milliarden Euro kosten. Gegenüber der Vorgängergeneration Ariane 5 sollen die Ariane-6-Raketen 50 Prozent günstigere Startpreise ermöglichen.

Die Raketen sollen bis 2050 im Einsatz sein. Bis dahin erwartet sich BMVIT-Chef Stöger 0,5 Milliarden Euro Umsätze für österreichische Unternehmen, die an Ariane 6 beteiligt werden. 0,5 Milliarden Euro beträgt auch das jährliche österreichische Forschungsbudget, aus dem die Mittel für die Ariane-6-Investition genommen werden.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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