Früher wurde offenbar mehr telefoniert als heute.

Früher wurde offenbar mehr telefoniert als heute.

© Getty Images/iStockphoto/AaronAmat/istockphoto.com

Digital Life

Österreichische Studie belegt, was alle wissen: Telefonieren ist out

Wenn ältere Menschen von ihrer Jugend in den 70er oder 80er Jahren erzählen, spielt in diesen Geschichten das Telefon oft eine besondere Rolle. Für sie war es häufig die einzige Möglichkeit, mit Gleichaltrigen in Kontakt zu bleiben. Mit der Erfindung des Smartphones hat das Telefonieren aber an Bedeutung verloren – oft ist es einfach praktischer, schnell eine Sprachnachricht oder einen Text zu schicken. 

Was viele bereits intuitiv gespürt haben, wenn sie ihr eigenes Verhalten beobachtet haben, bestätigt nun auch eine neue Studie: Telefonieren wird unwichtiger.

➤Mehr dazu: Ratgeber für Eltern: Wie lange darf das Kind mit dem Handy spielen?

Nur Boomer rufen an

Laut der Studie von Marktagent, für die Tausend Österreicher*innen befragt wurden, haben vor allem jüngere Menschen immer weniger Lust, jemanden mit dem Smartphone anzurufen. Insgesamt schicken 73 Prozent der Befragten lieber eine Text- oder Sprachnachricht als zu telefonieren. 

Ältere Personen, die zur Generation der Babyboomer (1946-1964) zählen, haben im Vergleich dazu noch eine größere Vorliebe für Telefonate. Sie besprechen vor allem unangenehme Themen lieber bei einem Telefongespräch, während die Generation Z (1994-2010) auch dann eine Textnachricht bevorzugt.

Mehr zeitliche Flexibilität mit Textnachrichten

„Das Smartphone haben die Österreicher*innen demnach zwar häufig in der Hand, aber nur selten am Ohr. Beinahe 3 Viertel der Bevölkerung bevorzugen Text- und Sprachnachrichten klar gegenüber Telefonaten. Die Gründe dafür sind nicht nur vielfältig, sondern auch von Generation zu Generation verschieden. 

Die größten Vorteile sehen alle Befragten in der zeitlichen Unabhängigkeit: Auf Textnachrichten muss nicht sofort geantwortet werden (61 Prozent) und sie können zu jeder Zeit gesendet werden (59 Prozent)“, erläutert Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent. 

Vor allem die jüngeren Menschen mögen es demnach, dass sie bei einer Textnachricht besser kontrollieren können, wie sie antworten (31 Prozent) und es so für sie weniger unangenehm wird (37 Prozent). Jüngere Österreicher*innen schätzen beim Verschicken von Textnachrichten auch das Multitasking (39 Prozent), während Ältere das offenbar weniger brauchen (9 Prozent).

Telefonieren geht schneller

Wenn jüngere Menschen doch einmal jemanden anrufen, liegt das vor allem an der Zeitersparnis. 40 Prozent aller nach 1965 Geborenen sehen einen Vorteil des Telefonats darin, dass es schneller geht - bei den Babyboomern sehen das nur 28 Prozent so. 

Ältere Personen sehen bei Telefonaten vor allem inhaltliche Vorteile: Zwei Drittel der Babyboomer finden es besser, Angelegenheiten mündlich zu klären und 73 Prozent von ihnen empfinden Gespräche persönlicher als Textnachrichten. 

Junge Menschen aus der Generation Z schauen laut der Studie 32 mal am Tag auf das Handy, während Babyboomer nur 11 mal täglich auf ihr Gerät schauen. Auch andere Dinge fanden die Marktforschenden heraus: Während noch jeder fünfte vor 1979 Geborene noch eine persönliche Mobilbox-Ansage besitzt, ist es bei den Jüngeren nur mehr jeder Zehnte. 

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare