Woman Sitting On Carpet Using Laptop To Shop Online
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Digital Life

Onlineshop wegen "99-Prozent-Rabatt" unter Beschuss

Der britische Modehändler Pretty Little Thing hat am Black Friday Kleidungsstücke um bis zu 99 Prozent vergünstigt. So waren High Heels etwa für 28 Cent und Kleider um 9 Cent erhältlich. Die Shopping-Aktion ging allerdings nach hinten los und sorgte umgehend für Shitstorm. 

Nur kurze Zeit später wurde der Händler als unethisch kritisiert. Er soll „Fast Fashion“ und einen nicht nachhaltigen Konsum fördern, wie The Guardian berichtet. Einer Berechnung von Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) zufolge sei die Modeindustrie jährlich etwa für 10 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich.

Käufer gab es aber sehr wohl. Wie ein Twitter-Nutzer mitteilte, habe er 27 Bestellungen für insgesamt 63 Cent aufgegeben, eine andere Person hingegen habe 56 Kleiderstücke um insgesamt 31 Euro gekauft. Twitter-Nutzerin SezSez zeigt sich zu diesem Einkauf empört und macht darauf aufmerksam, dass ein solcher Kauf bei einer fairen Bezahlung der Arbeitskräfte und umweltfreundlichen und hochwertigen Stoffen nicht möglich sein kann. 

"Unethische Kleidung"

„Informiert euch über Fast Fashion und ich verspreche euch, diese 4 Cent Pretty Little Thing Bikini-Unterteile werden euch nicht mehr so reizen“, schreibt ein anderer Twitter-Nutzer. Auch ein anderer User zeigt sich über die menschliche Faszination mit Fast Fashion besorgt, wobei ein Outfit nur einmal getragen wird.

„Black Friday scheint nur ein Wettbewerb zwischen einigen Händlern zu sein, um zu beweisen, wie unethisch ihre Kleidung ist“, schreibt Nutzerin Becky. 

Kaum verfügbare Ware

Jene, die sich vom Angebot verleiten ließen, waren beim „Schmökern“ der Ware jedoch irritiert. Auf Social Media wurde dem Shop vorgeworfen, kaum Artikel zur Verfügung zu stellen. Ausverkaufte Kleidungsstücke wurden zudem weiterhin angezeigt. Der Shop meinte, die Ware peu á peu nachstocken zu wollen. 

Wenig später riefen mehrere Social-Media-Nutzer zum Boycott von Unternehmen wie Pretty Little Thing auf – sie würden durch derartige Aktionen unter anderem die Wegwerfgesellschaft fördern.

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