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GIS-Debatte

ORF will Gebühren für Streaming kassieren

In einem Positionspapier (PDF) mit "12 Thesen für den Medienstandort Österreich" hat ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz seine Vorstellungen für die Zukunft präzisiert. Im Kampf gegen übermächtige US-Konzerne wie Facebook und Google, aber auch Streaming-Anbieter wie Netflix oder Amazon sowie die deutschen Medienkonzerne, die den Großteil des österreichischen Privatrundfunk-Marktes dominieren, müsse es zu einem Schulterschluss heimischer Medien kommen und die Beschränkungen des ORF in vielen Bereichen aufgehoben werden.

TVthek, Apps, Streaming

Wrabetz kritisierte unter anderem die Beschränkung von ORF-Diskussionsforen im Internet, womit in Wahrheit nur Facebook gestärkt worden sei. Auch die Beschränkung, ORF-Inhalte nur 7 Tage lang in der ORF TVthek anbieten zu dürfen, sowie andere Einschränkungen bei der Gestaltung und beim Vertrieb von ORF-eigenen Apps kritisierte er. Aus dem Papier herauszulesen ist auch, dass das gerichtlich bestätigte Aus von GIS-Gebühren für ORF-Streaming auf Computern und Smartphones falsch sei.

So fordert Wrabetz neben weniger Werbeeinschränkungen anderem eine "Valorisierung und Schließung der Streaminglücke" und betont an anderer Stelle, dass das Finanzierungsmodell des ORF nur dann nachhaltig sein könne, wenn die Veränderungen in der Mediennutzung (Beispiel Streamingnutzung) abgebildet sind. Eine generelle Haushaltsabgabe als Quelle für die Medienfinanzierung hält Wrabetz in Österreich für wenig realistisch. Die Presseförderung solle aber durch Zweckwidmung jener Beträge, die gemeinsam mit den ORF-Gebühren eingehoben werden und in öffentliche Budgets wandern, aufgestockt werden, schlägt Wrabetz vor.

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