Palmers jüngstes Werbeplakat wird teilweise scharf kritisiert
Palmers jüngstes Werbeplakat wird teilweise scharf kritisiert
© APA/ROLAND SCHLAGER

Social Media

Palmers-Stellungnahme löst neuen Shitstorm aus

Unterwäschehersteller Palmers befindet sich seit Samstag im Zentrum der Kritik auf Social Networks wie Facebook und Twitter. Das Wiener Unternehmen hatte rechtzeitig zu den Osterfeiertagen ein Plakat veröffentlicht, das sechs auf dem Bauch liegende, einzig mit Spitzen-Höschen bekleidete Frauen mit dem Slogan "Unsere Osterhöschen" zeigt. Dem Unternehmen war daraufhin Frauenfeindlichkeit vorgeworfen worden. Die Einmischung von Extremsportler Felix Baumgartner heizte die Affäre weiter an. Nun hat Palmers in einer Stellungnahme auf den Skandal reagiert. Den Online-Shitstorm scheint dies aber kaum zu beruhigen.

"Kunst, eine Frau zu sein"

In der Stellungnahme betont Palmers, als "Love Brand" die Unterbekleidungsvorlieben aller weiblichen Kundinnen erfüllen zu wollen, unabhängig von Alter oder "konservativem oder modernem Mindset". "Das Unternehmen sah seine Aufgabe darin, elegante, qualitativ hochwertige Unterwäsche zur Verfügung zu stellen - für Frauen aller Gesinnungen", schreibt Palmers-CEO Marc Wieser. Im Herbst wollte man die Kampagne "The Art of being a Woman" starten, weil das Unternehmen fest daran glaube, "dass es eine Kunst ist, eine Frau zu sein." Gegen Ende wird noch Bezug auf das "Osterhöschen"-Sujet genommen: Die Rückenansicht der Frauen wurde gewählt, um die Besonderheit der Produkte - nämlich Spitze - zu zeigen.

Neuerliche Kritik

Die Stellungnahme wird von vielen Kommentatoren nun nach dem Shitstorm, der aufgrund des "Osterhöschen"-Plakats entstand, abermals in den Social Networks zerpflückt. Besonderen Anstoß erregt vor allem die Formulierung "Für Frauen aller Gesinnungen", aber auch blumig ausgeschmückte Passagen wie "Wir zeigen die besondere Rolle der Frau, die mit 'Mutter Natur' assoziiert Gleichgewicht in unser geordnetes Chaos bringt." Diverse Kommentatoren attestieren Palmers schlechte PR und miserable Kommunikationsfähigkeiten.

Beschwichtigungsversuche

Wie man an den Antworten auf zahlreiche Facebook-Kommentare erkennen kann, arbeitet das Social-Media-Team im Auftrag von Palmers fieberhaft daran, den Schaden zu begrenzen. Das "Osterhöschen"-Plakat erinnert einige Beobachter an Fotos von Menschenhändler-Opfern inmitten von heruntergekommenen Räumlichkeiten, andere halten die dargestellten Frauen für zu jung, wiederum andere sehen das Plakat als sexistische Männerfantasie. Palmers beteuert, die geäußerte Kritik ernst zu nehmen, aber: "Was wir nie schaffen, ist es alle zufrieden zu stellen."

Baumgartner vs. Milborn

In den vergangenen Tagen war Extremsportler Felix Baumgartner, vor allem bekannt als Fallschirmspringer aus der Stratosphäre, ungefragt für Palmers in die Bresche gesprungen. Er verkündete, die ganze Aufregung rund um die Palmers-Kampagne nicht zu verstehen und griff TV-Journalistin Corinna Milborn wegen ihrer Kritik persönlich an. Milborn konterte mit einer Video-Stellungnahme und lud Baumgartner ein, im Fernsehen mit ihr über die Thematik zu diskutieren, sollte er "die Eier dazu" besitzen.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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