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Österreich

Polizei jagt Handy-Diebe mit Ortungs-Apps

Findige Hersteller bieten schon seit längeren Ortungs-Apps für Mobiltelefone an. Damit können die meisten Smartphones, wie etwa das iPhone mittels der „iCloud“-Funktion „Mein iPhone suchen“ problemlos geortet werden. „Die Initiative muss allerdings vom Geschädigten selbst ausgehen“, sagte BK-Sprecher Mario Hejl. Das habe datenschutzrechtliche Gründe.

Rasche Ausforschung
In Verbindung mit der Aktivierung, dem tatsächlichen Funktionieren der Ortung, die durch das Opfer eben selbst vorgenommen werden muss, der sofortigen Anzeige bei der nächsten Polizeiinspektion und einer Personenbeschreibung besteht nun die Möglichkeit der raschen Ausforschung der Täter. Die Polizei kann dann durch eine Sofortfahndung einschreiten. Dabei ist es auch möglich, dass Geschädigte aktiv an der „Jagd“ teilnehmen und mit einem Streifenwagen mitfahren, um den Täter schließlich eindeutig identifizieren zu können.

Bewährte Methode
Feldversuche haben laut BK gezeigt, dass eine derartige Ortung relativ genau ist. Ende August wurde so beispielsweise ein Dieb in Wien von der Innenstadt bis nach Hütteldorf verfolgt und festgenommen. Eine Frau war in einem Innenstadt-Kaffeehaus gesessen und hatte nicht bemerkt, wie jemand ihre abgestellte Handtasche nahm und davon marschierte. Erst beim Verlassen des Lokals bemerkte das Opfer den Diebstahl, ging aber sofort zum nächsten Polizeiwachzimmer in der Goethegasse und erstattete Anzeige. Die Frau konnte sich noch genau an das Aussehen eines Mannes erinnern, der neben ihr - und offenbar auch neben der Handtasche - gesessen war.

Die Cloud findet das Handy
Der Verdächtige hatte offenbar auch das Handy der Frau mit der Tasche entwendet. Per „iCloud“-Ortungsprogramm nahm die Polizei die elektronische Fährte auf, welche die Beamten und das Opfer bis nach Wien-Hütteldorf führte. In der Hütteldorferstraße erkannte das Opfer den Verdächtigen wieder. Er hatte die Handtasche noch in einem Plastiksack bei sich und wurde festgenommen. Die Frau bekam ihre Habe vollständig zurück.

Laut BK nimmt jede Polizeidienststelle in Österreich - falls das App aktiviert ist und es funktioniert - diesen Ermittlungsansatz wahr und geht ihm nach.

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