Mysteriöse Diebstahlserie von Radarfallen: Russland unter Verdacht
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Eine mysteriöse Diebstahlserie hält Schweden derzeit in Atem. Meist schlagen die Täter*innen nachts auf Landstraßen zu. Abgesehen haben sie es aber nicht auf einsame Autofahrer*innen, sondern auf Radarfallen. Laut einem Bericht der New York Times (NYT) ermittelt die Polizei aktuell in 160 Fällen, bei denen Radargeräte entwendet wurden. Die Kosten für die Behörden sind beträchtlich. Das Beseitigen der Schäden und das Ersetzen der Kameras kostet jeweils über 20.000 Euro.
Die Motivation hinter den Diebstählen ist noch unklar. Lokalmedien haben jedenfalls eine aufsehenerregende Theorie: So könnte Russland die treibende Kraft dahinter sein. Die Hardware, die in den Radarkameras eingesetzt wird, könnte schlussendlich in russischem Kriegsgerät, wie etwa Drohnen landen.
Sanktionen
Seit Beginn des Krieges und den damit einhergehenden Sanktionen des Westens, tut sich Russland zunehmend schwer, an ausländische High-Tech-Bauteile für seine Waffen zu kommen. Sie sind jedoch zentral für viele der Systeme. Teilweise werden sogar Chips von Haushaltsgeräten in Waffen genutzt.
Lars Wilderang, Autor und Militärblogger, spekulierte, dass Russland gezwungen sein könnte, kreative Lösungen für den Zugang zu Komponenten für militärische Ausrüstung wie Drohnen zu finden. Gegenüber der NYT erklärt er, dass das nicht zwangsweise bedeuten würde, dass Russland die Diebstähle selbst durchführt. “Die Diebe kommen von einem Ort, die Abnehmer von einem anderen”, so Wilderang. “Sie machen diese großen, systematischen Diebstähle nicht, wenn sie keinen Käufer haben”, so der Autor.
Drohnen aus alten Kameras
Dass Russland beim Bau seiner Drohnen auf gewöhnliche Geräte zurückgreift, zeigt ein Video aus dem April. Dabei wurde eine Orlan-10-Drohne, die in der Ukraine abgestürzt war, auseinandergenommen. Darin fanden die Soldaten unter anderem eine alte Canon DSLR-Kamera, die 2015 veröffentlichte EOS 750D, die damals für rund 800 Euro verkauft wurde.
Modifizierte Nikon-Geräte
Bei den Kameras, mit denen die Kennzeichen der Raser*innen in Schweden fotografiert werden, handelt es sich um modifizierte Nikon-Kameras. Sie sind für den speziellen Zweck konstruiert, sie anderweitig zu verwenden, sei schwierig, wie Eva Lundberg von der schwedischen Verkehrsbehörde erklärt.
Die Diebstähle zu verhindern, ist für die Behörden jedenfalls eine Herausforderung. Bis die Polizei in einem Gebiet mobilisiert ist, sind die Kriminellen bereits in einen anderen Teil des Landes gewechselt.
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