Wie man Reisepass und Ausweise sicher auf dem Handy speichert

Wie man Reisepass und Ausweise sicher auf dem Handy speichert

© Getty Images/iStockphoto/artoleshko

Digital Life

Wie man Reisepass und Ausweise sicher auf dem Handy speichert

Den Reisepass im Urlaub zu verlieren, ist wohl für alle ein Horrorszenario. In einem solchen Fall wird eine Reise schlagartig zu einem bürokratischen Hürdenlauf, um an einen Notpass zu kommen. Umso besser, wenn man für diese Eventualität gerüstet ist - und zwar mit einer Kopie des Reisepasses

Wichtige Dokumente als Kopie mitzuführen, ist nie ein Fehler und im Ernstfall besonders hilfreich - egal ob digital am Handy oder in Papierform

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Tipps für den Notfall

Wenn man den Reisepass im Ausland verliert, ist eine Verlust- oder Diebstahlanzeige notwendig. Ebenso muss man die österreichische Vertretungsbehörde kontaktieren.

Passkopie und Foto

Mithilfe einer Passkopie oder eines anderen amtlichen Lichtbildausweises kann man einen Notpass beantragen. Außerdem rät das Außenministerium, dass man 2 aktuelle Passfotos dabei haben sollte.

Mehrere Kopien

Ratsam ist es zudem, mehrere Kopien der wichtigen Dokumente anzufertigen und sie an unterschiedlichen Stellen aufbewahren - etwa im Koffer, im Handgepäck, auf einem USB-Stick oder in der Cloud.

Digitaler Pass ab 2030

Ein Abbild am Smartphone ist allerdings nur als ein Hilfsmittel zu betrachten und kann den echten Reisepass nicht ersetzen. Einen offiziellen und anerkannten digitalen Reisepass gibt es in Österreich derzeit nicht. Bis spätestens 2030 muss es laut Vorgabe der EU-Kommission zwar einen solchen in der Europäischen Union geben, bis dahin ist man allerdings auf das physische Reisedokument angewiesen.

Die schnellste Art und Weise, den Reisepass auf das Handy zu bekommen, ist ihn abzufotografieren. Dann landet er als einfaches Foto in der Galerie-App. Aber gerade wenn es sich um ein derart wichtiges Dokument handelt, ist es vielleicht ratsam, die eine oder andere Sicherheitsvorkehrung zu treffen.

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Foto absichern

Die Foto-App von Google bietet etwa die Möglichkeit, sensible Bilder in einen gesperrten Ordner zu verschieben. Will man diesen Ordner öffnen, muss man sich am Smartphone mit seinem Entsperrcode, Fingerabdruck oder FaceID authentifizieren. Am Computer im Browser ist es dafür notwendig, seine Google-Anmeldedaten einzugeben. 

So sichert man einen Ordner in Google Fotos:

  • Foto aufrufen
  • 3-Punkte-Menü auswählen
  • Auf "In den gesperrten Ordner verschieben" auswählen
  • Mit "Verschieben" bestätigen
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So sichert man einen Ordner in Google Fotos

Reisepass in der Wallet-App hinterlegen

Darüber hinaus ist es für Nutzer eines Android-Handys besonders praktisch, seinen Reisepass in der Wallet-App von Google zu hinterlegen. Das ist insofern praktisch, weil man dort dann alle wichtigen Dokumente auf einen Platz hat und nicht in der Foto-App danach suchen muss.

So fügt man den Pass in der Google Wallet-App hinzu:

  • Wallet-App öffnen 
  • "Zu Wallet hinzufügen" auswählen
  • "Sonstiges" auswählen aus 
  • Reisepass abfotografieren und bestätigen
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Der Reisepass und die Jahreskarte der Wiener Linien in der Wallet-App von Google

Anschließend erstellt die App ein Kärtchen, auf dem die wichtigsten Informationen des Dokuments ersichtlich sind. Auch das originale Foto, auf dem der Pass zu sehen ist, kann dort abgerufen werden. 

Zur Google-Wallet können übrigens alle möglichen Dokumente und Karten hinzugefügt werden - etwa die ÖBB-Vorteilscard oder die Jahreskarte der Wiener Linien. Gültigkeit haben diese Kopien nicht. Sie sind in erster Linie als persönliche Sicherung anzusehen.

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Am Apple-Handy

Auch am iPhone gibt es eine Wallet-App für Kreditkarten und dergleichen. Allerdings ist es nicht möglich, beliebige Dokumente abzufotografieren und dort zu hinterlegen. Ähnlich wie bei der Foto-App von Google kann man auch in der Foto-App von Apple ein Bild beziehungsweise ein Album mit einem Passwort oder der FaceID schützen. Am iPhone heißt die Funktion "Foto ausblenden". 

Wer auf einem iPhone eine Passkopie in einem geschützten Bereich hinterlegen möchte, kann dies also entweder über die vorinstallierte Foto-App von Apple machen oder die Notizen-App von Apple verwenden. 

So erstellt man eine gesperrte Notiz auf einem iPhone:

  • Neue Notiz anlegen
  • Auf das "Büroklammer"-Symbol, um einen Anhang hinzuzufügen
  • Gewünschte Aktion auswählen (Reisepass scannen, auf Foto zurückgreifen oder PDF auswählen)
  • Auf 3-Punkte Symbol gehen
  • "Notiz sperren" auswählen
  • Entweder mit Gerätecode sperren oder eigenes Passwort festlegen
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So erstellt man eine gesperrte Notiz auf einem iPhone

Vorsicht

Wer in den App-Stores von Google und Apple nach Anwendungen sucht, um Dokumente zu sichern, wird eine Vielzahl an entsprechenden Apps finden. Es ist jedoch nicht ratsam, auf solche Anwendungen zurückzugreifen, da man bei vielen dieser Apps nicht weiß, wie sie mit den Nutzerdaten umgehen. Und mehr als ein Foto eines Dokuments speichern, können sie meist auch nicht.

Pass und "ID Austria" 

All jene, die die "ID Austria" nutzen, haben übrigens automatisch eine Sicherungskopie ihres Reisepasses. Zu finden ist diese auf einer eigenen Webseite. Nachdem man sich dort mit der "ID Austria" angemeldet hat, können sämtliche Daten eingesehen werden, die im "Digitalen Amt" gespeichert sind - der Reisepass gehört in der Regel dazu. 

Dort findet man die Passnummer, Infos zu Gültigkeitsdauer, sowie die hinterlegte Unterschrift und das Passfoto. Sollte der Reisepass im Urlaub verloren gehen, kann man sich mit diesen Daten auf einem zuständigen Konsulat bestimmt auch ein Stück weit weiterhelfen.

 

Update: In einer früheren Version hat es fälschlicherweise geheißen, die Foto-App von Apple könne keine Bilder ausblenden beziehungsweise mittels Passwort absichern. Das ist jedoch sehr wohl der Fall. Die Stelle in dem Artikel wurde korrigiert und ergänzt. 

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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Florian Christof

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