"Serien könnten 4K-Revolution einläuten"
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Wer heute einen Fernseher, einen Computerbildschirm oder ein Smartphone mit richtig hoher Auflösung sucht, wird an den Begriffen 4K und Ultra High Definition (UHD) nicht vorbeikommen. Im Elektronikhandel sind etwa Fernseher mit der Auflösung von 3840 mal 2160 Pixeln allgegenwärtig. Während 4K- bzw. UHD-Fernseher bereits zahlreich verkauft werden, mangelt es noch an Bewegtbildern, die eine ebensolche Auflösung bieten. Doch das 4K-Fernsehen kommt.
Erst Sport, dann Serien
"Wo es meistens beginnt, wenn höhere Auflösungen eingeführt werden, ist beim Sport", meint Herbert Vögl, der Netztechnik-Chef des Kabel-TV-Anbieters kabelplus. Er kann sich noch an die Einführung von HD-Programmen erinnern, die bis heute zum Premium-Angebot der meisten TV-Sender und Netzanbieter zählen. "Bis sich HD richtig etabliert hat, hat es auch lange gedauert."
Für Programmgestalter bedeute es einen hohen Aufwand, Filme, Serien und Videospots in 4K-Auflösung zu produzieren und zu verbreiten. Derzeit werden Programme oft in HD-Auflösung gedreht und für 4K-fähige Geräte per "Upscaling" passend gemacht. Das wahre Potenzial von 4K wird aber erst genutzt, wenn das Ausgangsmaterial bereits die endgültige Auflösung bietet. Doch die technische Ausrüstung für 4K-Produktionen verbreitet sich rasch. Vögl traut vor allem dem populären Serien-Genre zu, eine Vorreiterrolle einzunehmen: "Serien könnten die 4K-Revolution einläuten. Netflix dreht beispielsweise bereits in 4K."
Komprimierungsstrategie
Bei der Datenübertragung stellt sich bei 4K die Herausforderung, die hoch aufgelösten Bilder möglichst effizient zu übertragen. "4K braucht eine Bandbreite von 25 Mbit/s", meint Vögl. Rundfunktechniker und TV-Hersteller arbeiten allerdings daran, die Bilddaten immer besser zu komprimieren. "Die Leistung einiger Kompressionsalgorithmen ist wirklich beeindruckend", schwärmt Vögl, relativiert aber den Nutzen allzu hoher Komprimierung. "Für den Kunden ist wichtig, welche Bildqualität bei ihm ankommt."
Je nach Übertragungsweg (terrestrisch, Satellit, Kabel) und Anbieter werden TV-Programme mit unterschiedlicher Komprimierung übertragen. Auch heute, wo es meist darum geht, Fernsehbilder in SD- oder HD-Qualität anzubieten, ist dies der Fall. Bei Kabelnetzen sei die daraus resultierende Bildqualität im Allgemeinen höher. Da die Bildqualität stark vom subjektiven Empfinden abhängt, bemerken viele Menschen die Unterschiede kaum. Dennoch: "Wir übertragen ORF 1 ja nicht zum Spaß mit 10 Mbit/s." Fernseher werden mit immer größeren Bildschirmdiagonalen verkauft, Unterschiede in der Bildqualität werden so immer sichtbarer.
Analogabschaltung
Um die Bandbreite für die Übertragung von 4K oder UHD-Programmen wird man sich künftig wenig Sorgen machen müssen, meint Vögl. Durch die Abschaltung analoger Programme werde viel Platz geschaffen. Im Vergleich zu analogen Programmen sei 4K wesentlich effizienter. "Statt einem Analogprogramm kann man zwei UHD-Programme übertragen", meint Vögl.
Falsche Versprechungen
Was die technische Ausstattung der Endnutzer anbelangt, sieht Vögl eine gewisse Problematik. Er kritisiert, dass im Handel oftmals falsche Versprechungen gemacht werden. Mit der Bezeichnung "4K" seien manchmal auch solche Geräte ausgestattet, die zwar technisch für den 4K-Empfang vorbereitet, selbst aber keinen Tuner enthalten. Um 4K bzw. UHD-Programme zu empfangen, müssen solche Geräte nachgerüstet werden. Vögl: "Einigen Leuten wird dann klar werden, warum das Gerät im Sonderangebot war."
Nach 4K kommt 8K
Nach 4K werden Fernseherhersteller die nächste Generation immens hoch aufgelöster Bilder einläuten. Diese nennt sich 8K. Auch bei 8K sieht Vögl keinerlei Probleme auf die Übertragungstechnik zukommen. Mit 8K rechnet er in rund drei Jahren: "Bis dahin werden Komprimierungsverfahren so fortgeschritten sein, dass 8K-Programme mit 30 Mbit/s oder weniger übertragen werden können."
Dieser Artikel enstand im Rahmen einer Kooperation mit kabelplus.
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