Nach Todesfällen: Snapchat geht gegen Medikamentenhandel über App vor
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Der Instant-Messaging-Dienst Snapchat will aktiv gegen illegalen Medikamenten- und Drogenhandel über die App vorgehen, wie das Unternehmen in einem Blog-Posting mitteilt. Die Plattform, welche Fotos und andere Medien nach wenigen Sekunden automatisch entfernt, wird Berichten zufolge gerne von Dealer*innen genutzt, um Medikamente zu verkaufen.
Auslöser für Snapchats Neuerungen ist eine Reihe von tödlichen Überdosis-Fällen bei Jugendlichen in den USA. Eigentlich wollten sie über die Plattform ihnen verschriebene Schmerzmittel oder Medikamente gegen Angststörungen wie OxyContin, Xanax oder Vicodin kaufen - die Arzneimittel waren jedoch vermeintlich gefälscht und mit dem synthetischen Opioid Fentanyl gestreckt. Dieses wird normalerweise als Schmerzmittel in der Anästhesie sowie zur Therapie akuter und chronischer Schmerzen eingesetzt.
Bildungsfeature wird eingebaut
„Wir haben erschütternde Geschichten von Familien gehört, die von dieser Krise betroffen sind, auch Fälle, in denen Fentanyl-gestreckte Pillen über Snapchat von Dealern gekauft wurden“, so das Unternehmen. „Wir sind entschlossen, illegalen Handel auf unserer Plattform zu stoppen“.
Der Einsatz von Snapchats auf künstliche Intelligenz basierten Systeme zur „proaktiven Erkennung“ werde nun verstärkt. Bislang werden zwei Drittel der medikamenten- oder drogenbezogenen Inhalte auf diese Weise erkannt, der Rest wird von Nutzer*innen gemeldet. In Zukunft wolle der Dienst auch mit Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten. Dafür sollen mehrere Mitarbeiter*innen angestellt werden.
Schließlich ist das Bildungsfeature namens „Heads Up“ geplant: Suchen Nutzer*innen nach Begriffen wie "Fentanyl", poppen Inhalte über die Gefahren von Drogenkonsum auf.
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