A train of Starlink communications satellites forms a single file of lights crossing the night sky, at Cape Matxitxako
© REUTERS / VINCENT WEST

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Wie SpaceX Starlink-Satelliten am Himmel besser verstecken will

Mehr als 4600 Starlink-Satelliten umkreisen die Erde. Am Nachthimmel sieht man stets mehrere davon. Dass dies für Astronom*innen eine störende Lichtquelle darstellt, ist eine altbekannte Problematik (es gibt auch noch andere). SpaceX bemüht sich, die so genannte "Lichtverschmutzung" in Grenzen zu halten. Auf Twitter (X) beteuert das Unternehmen, den Nachthimmel schützen und "für alle genießbar" zu machen, weshalb man die Helligkeit der Starlink-Satelliten reduziere. In einem online veröffentlichten Dokument werden die Maßnahmen dafür aufgeschlüsselt. Andere Satellitenbetreiber werden eingeladen, sich an den Vorschlägen zu bedienen.

Terminator macht den Unterschied

Sichtbar sind Satelliten laut SpaceX vor allem beim Überschreiten des "Terminator", also der Grenze von Tag und Nacht. Während auf der Erde bereits Dunkelheit eintritt, werden Satelliten auf ihrer Flughöhe immer noch von der Sonne bestrahlt und reflektieren Licht auf die Erde. Entgegen der Intuition sei es vor allem gestreutes Licht, das Satelliten länger sichtbar macht. Punktuelle Reflexionen des Sonnenlichts auf einer spiegelnden Oberfläche können die Sichtbarkeit reduzieren. Auf der neuesten Generation von Starlink-Satelliten werden deshalb dielektrische (nicht leitfähige) Spiegel verbaut.

In der Vergangenheit wurden klappbare Sonnenblenden verwendet, die hätten aber den Luftwiderstand der Satelliten im niedrigen Erdorbit erhöht, wodurch der Treibstoffverbrauch stieg. Spiegel hätten sich als die sinnvollere Maßnahme erwiesen.

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Diese Grafik zeigt, in welchem Bereich Starlink-Satelliten besonders sichtbar sind

Diese Grafik zeigt, in welchem Bereich Starlink-Satelliten besonders sichtbar sind

Dunkelroter und schwarzer Anstrich

Abgesehen von der Oberfläche des Satellitenkörpers wird viel Licht durch Solarmodule reflektiert, außerdem wird die Rückseite der Module wie eine Art Lampenschirm erleuchtet. Auf der Rückseite wird deshalb eine schwarze Farbe aufgetragen, die das Licht nicht durchlässt. Auf der Vorderseite wird zwischen den Solarzellen eine dunkelrote Farbe verwendet (bisher: Weiß). Parabolantennen zur Kommunikation mit der Erdoberfläche werden mit einem speziellen Schwarz überzogen.

Wegklappen der Solarmodule

Außerdem erkennen die neuen Satelliten genau, wann sie den "Terminator" überschreiten und klappen die Solarmodule so nach oben, dass die Vorderseite von der Erde aus nicht mehr sichtbar ist. Dadurch produzieren sie in dieser Phase auch um 25 Prozent weniger Strom, was aber laut SpaceX in Kauf genommen wird, um die Reflektivität zu senken. In bestimmten Flugphasen, besonders während des Aussetzens der Satelliten (Lichterketten) und der Annäherung an ihren jeweiligen Zielorbit, seien Starlink-Satelliten weiterhin sichtbar, man arbeite aber mit Astronom*innen zusammen, um auch hier Verbesserungen zu erzielen.

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