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Raumfahrt

Startfreigabe für nächsten Roboter-Shuttle-Flug

Das geheimnisumwobene Roboter-Space-Shuttle der US Air Force, welches in den letzten Jahren durch ungewöhnlich lange Aufenthaltszeiten im Orbit aufgefallen war, soll am Dienstag erneut ins All abheben. OTV-3, so die Missionsbezeichnung für das Raumfahrzeug vom Typ X-37B, wird laut Raketenhersteller United Launch Alliance am 11. Dezember beginnen. Laut Business Insider soll der Start um 19:03 Uhr mitteleuropäischer Zeit erfolgen.

Geheimnisvoller Langzeitgast im Orbit

Bei OTV-3 soll das erste von zwei X-37B-Robotershuttles, die von Boeing gebaut wurden, zum Einsatz kommen. Das Gefährt begründete vor zwei Jahren die erfolgreiche Raumfahrzeug-Linie. Im Dezember 2010 wurde die Mission OTV-1 mit einer  selbstständigen Landung auf der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien erfolgreich beendet.

Das erste X-37B-Raumschiff hatte bis zu diesem Zeitpunkt 224 Tage im Orbit verbracht. Die zweite Mission, welche im Juni 2012 beendet wurde, dauerte mit

mehr als doppelt so lange. Die Landung sieht man im Video oben.

Ursprünglich hätte diese zweite Mission, OTV-2, nur 270 Tage dauern sollen, wurde aber von der Air Force aus unbekannten Gründen verlängert. Dies nährte Spekulationen darüber, was der wahre Zweck des Raumschiffs sei.

Ein Viertel der Space-Shuttle-Größe
Offiziell ist X-37B eine Testplattform. Mit dem Orbital Test Vehicle (OTV) soll ein verlässliches, wiederverwendbares Raumfahrzeug entwickelt werden, das in seiner nächsten Ausbaustufe (X-37C) bemannt werden soll und dadurch zum Nachfolger für das legendäre Space Shuttle werden könnte. In seinen Ausmaßen ist X-37B jedoch wesentlich kleiner. Mit 8,8 Meter Länge, 4,5 Meter Breite und einem Gewicht von rund fünf Tonnen hat es ca. ein Viertel der Größe eines der Space Shuttles.

Spacige Waffen oder psychologische Kriegsführung

Die lange Aufenthaltsmöglichkeit im All ist Solarpaneelen zu verdanken, die aus der Ladebucht des Raumschiffs ausgeklappt werden können. In der Ladebucht, die in ihren Ausmaßen ungefähr die Größe einer Pickup-Ladefläche einnimmt, werden aber noch allerlei andere Dinge vermutet. Von Geheimwaffen und Überwachungsinstrumenten ist die Rede.

Wie Cnet vermutet, könnte die Geheimnistuerei um die Mission auch reine Psycho-Taktik gegen die Kontrahenten der USA aus Pjöngyang, Teheran oder Peking darstellen.

Risikominimierung
Ursprünglich hätte die dritte Mission für ein X-37B Robotershuttle bereits im Oktober 2012 starten sollen. Der Raketenhersteller United Launch Alliance (ULA) musste allerdings zuvor ein Problem beim Start einer Delta-4-Rakete am 4. Oktober untersuchen und klären ob die Probleme Implikationen für den zweiten ULA-Raketentyp, Atlas 5, bedeuten würde. OTV-3 soll mit einer Atlas 5 Rakete in den Orbit gebracht werden. Eine wochenlange Untersuchung schließt solche Implikationen nun aus. Die Startfreigabe wurde deshalb für 11. Dezember erteilt.

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