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Digital Life

Steve Jobs bezeichnete Facebook als “Scheißbook”

Im Rahmen des aktuellen App-Store-Rechtsstreits zwischen Epic und Apple kamen neue Dokumente an die Öffentlichkeit, die zeigen, wie der damalige Apple-Chef Steve Job zu Facebook stand. Die Geschichte stammt aus 2011 – zu diesem Zeitpunkt hatte Facebook noch keine App für das 2010 erstmals erschienene iPad veröffentlicht. Zuerst hat CNBC von dem Schriftverkehr berichtet.

Ausgangspunkt war ein E-Mail, das Scott Forstall - Apples damaliger Software-Chef – an Phil Schiller und Steve Jobs sandte. Darin ging es um ein Treffen mit Mark Zuckerberg über die Einführung einer Facebook-App für das iPad. Zuckerberg war ein Dorn im Auge, dass Apple nicht zulässt, dass die Facebook-App „eingebettete Apps“ enthält. Facebook schlug Apple einen Kompromiss vor, der unter anderem vorsah, dass User, die auf einen App-Link in der Facebook-App klicken, entweder zu einer nativen App geführt werden, zum App-Store (falls eine derartige App nicht installiert, aber dort verfügbar ist) oder zum Safari-Browser. Facebook wollte außerdem, dass Apple User-Postings zu externen Apps im Newsfeed zulässt – das wollte Apple wiederum nicht.

„Fecebook“

Abgesehen von diesem Punkt mit den Postings war der Vorschlag für Apple akzeptabel. Das sah auch Steve Jobs so, der in einem entsprechenden E-Mail an seine Kollegen aber eine besondere Bezeichnung für Facebook parat hatte: „Sehe ich auch so – wenn wir diesen Vorschlag von Scheißbook (‚Fecebook‘) streichen, klingt das vernünftig“, so Jobs.

Da das „A“ und das „E“ auf der Tastatur nicht so weit auseinanderliegen, könnte man natürlich auch einen Tippfehler vermuten. Im Kontext der Auseinandersetzung mit Zuckerbergs Netzwerk erscheint aber auch Absicht eine zulässige Vermutung. Dazu passt auch, dass man mittlerweile weiß, dass Steve Jobs für seine Wutausbrüche und Beschimpfungen berüchtigt war.

Am Ende einigte man sich mit ein paar Kompromissen. Als Facebook für das iPad schließlich erschien, war es etwa nicht möglich, Facebooks eigene Credits-Währung – etwa für Farmville – zu verwenden. Auch beim Streit mit dem Fornite-Entwickler Epic geht es um eine sehr ähnliche Thematik, weswegen diese Dokumente für die Verhandlung relevant sind.

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