Die Smart School-Klasse an der NMS Jenbach.
Die Smart School-Klasse an der NMS Jenbach.
© Andrea Prock

Samsung Smart School

"Tablets werden als Online-Schulübungsheft verwendet"

Im Rahmen des futurezone-Ideenwettbewerbs „Samsung Smart School“ bekam die Gewinnerklasse das 75 Zoll große eBoard Samsung ME75B. Das eBoard ergänzt seither die grüne Tafel. Zudem wurden alle Schüler sowie die Lehrperson(en) mit einem Samsung Galaxy Note 10.1. Tablet-PC ausgestattet.

Andrea Prock unterrichtet die Schüler der vierten Klasse in Mathematik und Bildnerischer Erziehung. Sie ist für die Schule außerdem als E-Learning-Koordinatorin unterwegs. Prock hat auch die anderen Lehrer der Klasse in die Nutzung eingeschult und war auch jeweils bei den ersten Unterrichtsstunden dabei. Vor allem in dem Fächern Englisch und Geschichte werden die Tablets und das eBoard neben Mathematik und Bildnerischen Erziehung ganz selbstverständlich eingesetzt. Auch im Biologie-, Physik- und Chemie-Unterricht kamen die neuen Geräte zur Anwendung.

„Für die Schüler gab es überhaupt keine Probleme. Die sind mit der Technik sofort zurechtgekommen, viele haben selbst eigene Tablets zu Hause“, erzählt Prock im Gespräch mit der futurezone. Bei den Lehrern dagegen taten sich einige schwer und verzichteten auf den Einsatz der neuen technischen Ausrüstung. „Viele sind noch nicht so weit, aber es werden immer mehr“, meint Prock dazu. In einem eigenen Klassen-Blog haben die Schüler ihre Eindrücke festgehalten. Auch im "Samsung Smart School Blog" auf der futurezone ist jetzt von ihnen zu lesen.

NMS Jenbach
futurezone: Wofür wurde der Tablet-PC von den Schülern im Unterricht eingesetzt?
Andrea Prock: Die Tablets werden sowohl zum Üben, als auch zum kollaborativen Arbeiten und Recherchieren im Internet eingesetzt. Außerdem werden immer wieder kreative Apps, wie etwa der Fotoapparat, die Videokamera und Audiotools genutzt.

Zum Üben eigneten sich ganz besonders gut die so genannten LearningApps (www.learningapp.org). Die Schüler erstellen unter anderem für ihre Mitschüler eigene LearningApps etwa zu den Themen „Fremdwörter“, „Geometrische Körper“ oder „Jobs“.

Für das kollaborative Arbeiten werden Tools wie Edupad und Google Drive verwendet. Auf jedem Tablet wurde dafür ein eigener nicht personalisierter Account bei „Google Apps for Education“ angelegt. Mit Hilfe dieser Apps haben die Schüler etwa gemeinsam Bildergeschichten und Fotostorys geschrieben und Merktexte verfasst. Dazu wurde auch gerne die Tastatur verwendet.

Das heißt, es wurden von der Klasse auch eigene Lernmaterialien produziert?
Ja. Zum Produzieren von Lernmaterialien sind vor allem Apps für Videokameras und Audiorecorder zum Einsatz gekommen. Auf diese Weise sind Lernsequenzen vor allem für mathematische Themen (Geometrische Körper, Gleichungen) und Kurzgeschichten (Smart Voice Recorder und Voki) entstanden. Die fertigen Produkte werden entweder auf der Lernplattform Moodle eingebettet oder dort verlinkt.

Wie werden die Tablets noch verwendet?
Vor allem im Mathematik-Unterricht wird das Tablet immer wieder als Online-Schulübungsheft verwendet. Mit dem S-Pen kann wie in einem herkömmlichen Heft geschrieben werden. Dabei kommt die App „S-Note“ zum Einsatz. Ein wesentlicher Vorteil eines Online-Schulübungsheftes liegt darin, dass zum Text auch Fotos, Videos oder Sprachnotizen integriert werden können. Die Mitschrift kann anschließend per Mail versendet oder direkt in die Cloud hochgeladen werden.

Besonders eifrig haben sich die Schüler im Chemie-Unterricht an der QR-Code-Rallye zum Thema Periodensystem beteiligt. Von der Lehrperson wurden Links zu Internetseiten als QR-Codes abgebildet und ausgedruckt. Mit einer entsprechenden App wurden die QR-Codes eingescannt, Internetseiten aufgerufen und Fragen beantwortet.

Wofür wurde das eBoard im Unterricht eingesetzt?
Das eBoard eignete sich nicht nur zum Präsentieren (Videos, Bilder, Texte), sondern ganz besonders auch zum interaktiven Lehren und Lernen. Dabei ist das didaktische Autorensystem MasterTool für immer wieder zum Einsatz gekommen. Dieses Paket beinhaltet eine ganze Reihe von Themenpaketen mit interaktiven Übungen wie Text- und Bild-Zuordnungen, Lückentexten oder Multiple-Choice-Aufgaben. Sehr gerne haben die Schüler auch zu zweit mit den beiden Stiften am eBoard gearbeitet.

Wie wurden die Samsung-eigenen School-Lösungen genutzt?
Zum Unterrichten eignet besonders gut die All-Share-Cast-Funktion von Samsung Smart School, also die Verbindung zwischen Tablet und eBoard. Damit können Lehrpersonen von ihrem Tablet aus präsentieren und sich dabei frei in der Klasse bewegen. Außerdem können mit diesem Software-Paket rasch Bildschirminhalte zwischen Schüler-Tablets und dem Lehrer-PC bzw. dem eBoard ausgetauscht werden.

Vor allem die Funktion für den raschen Austausch von Bildschirminhalten hat dazu beigetragen, die Mitarbeit und das Engagement der Schüler zu verbessern. Gerne in Anspruch genommen wurde auch die Echtzeit-Funktion für Fragen und Antworten während des Unterrichts, die in Samsung Smart School integriert ist. Schüler können eine Frage auf ihrem Tablet schreiben, die dann auf den Bildschirmen ihrer Mitschülern und auf dem E-Board angezeigt wird und von der Lehrperson sofort beantwortet werden kann.

Gab es viele technische Komplikationen oder hat alles im Großen und Ganzen geklappt?
Probleme hat es hin und wieder mit Tablets gegeben, die nicht aufgeladen waren, obwohl sie an der Ladestation hingen. Außerdem ist die Software Samsung Smart School nicht sehr bedienerfreundlich. Sie wurde daher nicht von allen Lehrpersonen verwendet.

Wie hat sich der Unterricht geändert? Hat sich das Lernverhalten verändert?
Sowohl das Lernverhalten der Schüler als auch das Lehrverhalten der Lehrpersonen hat sich durch den Einsatz der Tablets verändert. Lehrpersonen fungieren während des Unterrichts immer mehr als Lernbegleiter, als Coaches, die immer dann zur Stelle sind, wenn Fragen auftauchen. Die Schüler sind meist motiviert und können individuell, das heißt, ihrem Lerntempo entsprechend selbständig Lernen.

Die Aufgaben für die Schüler werden entweder auf der Lernplattform Moodle oder auf der Samsung Smart School zur Verfügung gestellt und von den Schüler der Reihe nach gelöst. Die Lehrperson hat sofort Einsicht darauf, welche Aufgaben von wem wie gelöst wurden und kann sofort Rückmeldung geben. Geändert hat sich in vielen Stunden auch die Sitzordnung. Die meisten Schüler sitzen gerne in Gruppen beisammen, andere ziehen sich in „Lernecken“ zurück oder sitzen mit den Tablets zwischendurch auch gerne auf Sitzsäcken.

Kann man diese Art des Unterrichtens empfehlen, oder sind die alten Methoden besser?
Der Einsatz von Tablets trägt dazu bei, dass Schüler sicher, kritisch und vor allem kompetent mit den digitalen Medien umzugehen lernen. Eine „Internet-Verkehrserziehung“ ist daher nicht nur für einen zeitgemäßen Unterricht unbedingt notwendig, sondern soll unsere Schüler vor allem auch anschlussfähig für Beruf, Gesellschaft, Wirtschaft, Bildung, Politik und Freizeit machen. E-Learning mit mobilen Devices ist eine Möglichkeit, einen zeitgemäßen und spannenden Unterricht zu gestalten, der auch der Lebenswelt unserer Kinder entspricht.

Disclaimer: Dieser Artikel enstand im Rahmen einer Kooperation mit Samsung.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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Barbara Wimmer

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