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Industrie 4.0

Tesla verzichtet bei Model 3 auf Produktions-Tests

Bevor die Produktion eines neuen Fahrzeugsmodells anläuft, werden die Abläufe in der Fabrik üblicherweise getestet. Unter anderem werden dabei Beta-Werkzeuge eingesetzt, die vor der eigentlichen Produktion noch angepasst und ausgetauscht werden können ("Soft Tooling"). Tesla verzichtet auf diese Testphase, um den Produktionsplan für sein kompaktes Elektroauto Model 3 nicht zu gefährden. Beobachter halten diese Strategie für riskant, berichtet Reuters.

Elon Musk sei bereit, hohes Risiko einzugehen, um die Produktion zu beschleunigen und gleichzeitig Kosten zu sparen. Statt physischer Testläufe werden virtuelle Simulationen eingesetzt, um Abläufe bei der Model-3-Produktion vorab zu testen. "Das ist sicherlich ein Experiment", meint Jake Fisher von Consumer Reports. "Tesla könnte Fehler schneller erkennen, aber es könnten auch unerwartete Probleme auftreten, mit denen Tesla schwer zurechtkommen könnte."

Tesla sieht seine Strategie als Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Autoproduktionsabläufe mit Simulationen zu testen, ist keine absolute Neuheit. Audi hat bereits eine Fabrik in Mexiko auf ähnliche Weise gestartet. Einer der Projektleiter arbeitet heute für Tesla. Außerdem hat das Unternehmen 2015 einen Werkzeughersteller gekauft und kann seine Ausstattung damit schnell verändern. Das "Soft Tooling" habe zu Verzögerungen bei der Produktion des Model X geführt. Nun wolle man einen neuen Weg ausprobieren.

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