Analyse

Trumps iPhone ist nicht sicher vor Hacker-Angriffen

Das neue iPhone von US-Präsident Donald Trump ist nach Einschätzung von Experten nicht vor Hacker-Angriffen geschützt. "Ich kann garantieren, dass die Russen und die Chinesen versuchen werden, eine Attacke zu starten", sagte John Dickson, ehemaliger Verantwortlicher für Cybersicherheit bei der US-Luftwaffe. Die Gefahr, dass ein Smartphone gehackt werde, hänge sehr von der Nutzung des Gerätes ab. Trump ist ein eifriger Nutzer des Kurzmitteilungsdienstes Twitter.

Der Leiter der Social Media-Abteilung des Weißen Hauses, Dan Scavino, hatte diese Woche bestätigt, dass Trump "seit einigen Wochen sein neues iPhone zum twittern benutzt". Zuvor hatte der US-Präsident laut "New York Times" sein "altes, ungesichertes Android-Smartphone" benutzt. Dickson sagte, Geräte mit begrenzten Funktionen seien nicht anfällig für Hackerangriffe. "Aber sobald man anfängt, etwas anzuklicken, Apps hochzuladen, den Zugang zum Telefon zu erlauben, wird es ernst." Hacker können sich aus der Ferne Zugriff zu Smartphones verschaffen. Sie können das Mikrofon zum Abhören benutzen, die Kamera verwenden, das Telefon orten und sogar sämtliche Funktionen des Gerätes unter ihre Kontrolle bringen.

iOS kein Schutz

Trumps Vorgänger Barack Obama hatte zunächst ein BlackBerry und dann ein anders Smartphone, das aus Sicherheitsgründen eingeschränkte Funktionen hatte. Experten zufolge sind Apple-Geräte allgemein besser vor Hacker-Angriffen geschützt als Geräte anderer Hersteller, weil das Unternehmen sowohl die Hardware als auch die Software kontrolliert und seine Programme regelmäßig aktualisiert.

Allerdings sagte die Expertin für Cybersicherheit an der Universität von Kalifornien, Betsy Cooper, Untersuchungen hätten ergeben, dass der Ruf von Apple nicht mehr mit der Realität übereinstimme. Ein iPhone könne ebenso leicht gehackt werden wie ein Android-Smartphone. Unklar sei zudem, wie Trumps Auftritte in den sozialen Netzwerken gesteuert werden. Der US-Präsident hat zwei Twitter-Profile: das offizielle Profil des US-Präsidenten (@POTUS) und sein älteres Profil (@realDonaldTrump).

Schlechte Erfahrung

Nicholas Weaver vom Internationalen Institut für Informatik-Wissenschaften in Kalifornien sagte, mit Trumps neuem Smartphone sei die Gefahr von Hacker-Angriffen geringer geworden, aber nicht verschwunden. Weaver zufolge sind die US-Geheimdienste aber auf eine mögliche Cyberattacke vorbereitet und haben möglicherweise sogar Trumps Smartphone manipuliert, um es als Lockvogel einzusetzen.

Die US-Geheimdienste gehen davon aus, dass Russland während des Präsidentschaftswahlkampfs Hackerangriffe auf das Wahlkampfteam von Trumps Kontrahentin Hillary Clinton vorgenommen hat. Trump warf seinerseits Obama vor, während des Wahlkampfs Lauschangriffe auf seine Telefone angeordnet zu haben. Beweise legte er nicht vor.

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