Twitter-Klage von Trump-Vertrautem geht nach hinten los
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Der republikanische Parlamentsabgeordnete Devin Nunes hat Twitter auf 250 Millionen Dollar Schadenersatz geklagt, weil der Kurznachrichtendienst angeblich konservative Meinungen unterrepräsentiere. Nunes, der als einer der engsten Vertrauten von US-Präsident Donald Trump gilt, hat außerdem Klage gegen das Twitter-Profil @DevinCow eingereicht. Unter dem Namen "Devin Nunes' Cow" werden die öffentlichen Aussagen des Parlamentariers durch den Kakao gezogen. Neben der satirischen Kuh gibt es noch eine ganze Reihe anderer Profile auf Twitter, die auf Nunes Herkunft aus einer Bauernfamilie anspielen.
Follower-Ansturm
Wie die New York Times berichtet, ist der Versuch von Nunes, die Satirebeiträge mittels Klage abzuwehren, gründlich fehlgeschlagen. Während das Twitter-Profil @DevinCow am Montag dieser Woche nur 1200 Follower aufwies, ist die Anzahl seiner Fans nach Bekanntwerden der Klage rasant angestiegen. Am Donnerstag hält das Profil bei über 560.000 Followern. Devin Nunes eigenes Twitter-Profil weist dagegen knapp 400.000 Follower auf. Nunes Kritiker reagierten auf diese Entwicklung mit unverhohlener Schadenfreude.
Trump mitgemeint
Es scheint sich um einen typischen Fall des Streisand-Effekts zu handeln. Nunes hat im Bestreben, ein für ihn unangenehmes Twitter-Profil zur Aufgabe zu zwingen, diesem mehr Zulauf denn je beschert. Wie die Social-Media-Expertin Jennifer Jacquet analysiert, scheint der Zulauf zum Satire-Konto aber nicht unbedingt aus Abneigung gegenüber Nunes alleine zu resultieren. "Ich glaube nicht, dass das einfach ein Schlag gegen Nunes ist", meint Jacquet. Stattdessen scheint der Protest gegen Nunes und Trump gleichzeitig gerichtet zu sein. "Sie markieren beide den starken Mann, sind aber gleichzeitig dünnhäutig."
#themooovement
Nunes Klage hat laut der New York Times wenig Chancen auf Erfolg. Der Schutz der freien Meinungsäußerung deckt Parodien meistens zuverlässig ab. Das Twitter-Konto @DevinCow versucht unterdessen, seine neue Gefolgschaft zu unterhalten. An Fans werden jetzt unter anderem T-Shirts verkauft. Ein eigener Hashtag, #themooovement, soll dem Satire-Konto weiteren Zulauf bescheren.
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