Spiro (vormals M Auto) bietet Motorrad-TaxifahrerInnen tausende E-Motorräder zum Tausch an

Spiro (vormals M Auto) bietet Motorrad-TaxifahrerInnen tausende E-Motorräder zum Tausch an

© Spiro

Digital Life

Uganda verschenkt 140.000 E-Motorräder an Taxifahrer

Uganda zählt laut der Internationalen Energieagentur immer noch zu jenen Ländern, in denen Elektrizität noch am wenigsten verbreitet ist. In den vergangenen 10 Jahren sind aber große Fortschritte dabei gemacht worden, das Stromnetz auszubauen. Da der Strom großteils aus Wasserkraft stammt, hat die Regierung das große Potenzial erkannt, den Verkehr mit erneuerbarer Energie zu elektrifizieren und klimafreundlicher zu gestalten.

Boda-Boda-Tausch

Präsident Yoweri Museveni, der Uganda seit 1986 regiert und derzeit mit einem Plan für ein Anti-LGBTQ+-Gesetz Schlagzeilen macht, hat den Plan, innerhalb der nächsten 5 Jahre insgesamt 140.000 E-Motorräder auf die Straßen zu bringen und ebenso viele Maschinen mit fossilen Treibstoffen zu ersetzen. Gelingen soll dies durch ein Tauschprogramm für Taxifahrer*innen. "Boda-Bodas", wie Motorradtaxis in Uganda genannt werden, sind ein wichtiges Verkehrsmittel, weil sie in den verstopften Straßen großer Städte am besten voran kommen.

Mehrere Unternehmen bieten Taxifahrer*innen nun kostenlose Tauschfahrzeuge an. Diese Unternehmen werden von der Regierung Ugandas gefördert, solche Tauschprogramme anzubieten. Würde man ein solches E-Motorrad regulär kaufen, würde es umgerechnet 1.350 bis 1.500 US-Dollar kosten.

Alle Unternehmen setzen dabei auf ein Geschäftsmodell, bei dem die Fahrer*innen die Motorräder besitzen, nicht aber die Batterien. Diese können dafür in Tauschstationen jederzeit gegen Gebühr durch vollgeladene Akkus ersetzt werden. Der Austausch soll nur wenige Minuten dauern und so die Bereitschaft für Taxifahrten nur kurz unterbrechen.

E-Tuk-Tuk mit Solardach von Bodawerk

E-Tuk-Tuk mit Solardach von Bodawerk

Mehrere Unternehmen involviert

Wie Electrek beschreibt, ist eines der beteiligten Unternehmen das Start-up Spiro (vormals M Auto). Dessen E-Motorrad Commando hat einen 6,5 kW-Motor, eine Maximalgeschwindigkeit von 80 km/h, ein Gewicht von 102 Kilogramm und eine Reichweite von bis zu 140 Kilometer mit zwei Lithium-Eisenphosphat-Akkus an Bord. Weitere große Player in dem Programm sind die Unternehmen Zembo und Bodawerk. Alle bieten neben Motorrädern auch elektrische Tuk-Tuks an, teilweise sogar mit Solarmodul am Dach.

Bodawerk bietet Taxifahrer*innen auch an, ihre Verbrenner-Motorräder umzubauen und mit Elektroantrieb auszustatten. In Uganda ist offenbar ein Motorradmodell besonders verbreitet, die Bajaj Boxer. Unter Motorradfahrern, die noch nicht umgestiegen sind, gibt es offenbar Zweifel an der Robustheit der neuen E-Motorrad-Modelle. Viele fürchten, dass sie zwar kostenlos an ein neues Fahrzeug kommen, in Folge aber mehr Ausgaben durch Reparaturen haben werden, berichtet The Observer.

Genereller Trend in ärmeren Ländern

E-Motorräder mit Akkutausch-Stationen für Motorradtaxifahrer*innen sind in Entwicklungsländern generell groß im Kommen. Unternehmen, die nun auch in Uganda expandieren wollen, sind teilweise schon in anderen afrikanischen Staaten wie Togo, Benin oder Ruanda aktiv, oder auch in Indien.

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