Urlaubsgrüße aus dem Krankenstand - Kündigung
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Im Krankenstand nach "Bella Italia": Ein Mitarbeiter eines Handwerkbetriebes aus dem Bezirk Gmunden (OÖ) erhielt die Kündigung, nachdem er trotz Krankschreibung Urlaubsgrüße auf Facebook geschrieben hatte. Die Wirtschaftskammer Oberösterreich nimmt den Fall zum Anlass, um erneut vor Missbrauch des Krankenstandes zu warnen. Die Beschwerden oberösterreichischer Arbeitgeber hätten in den letzten Monaten auffallend zugenommen, beklagt die Kammer.
Seinen Freunden schrieb der Mann "Liebe FB-Freunde! Bin ab heute 13.00 Uhr bis einschließlich Samstag, den 3. August 2013 abends, mit meinem Dreimäderlhaus in Italien auf Urlaub und nicht erreichbar! Wünsche euch allen eine schöne Woche!!" Problem dabei: Der Mitarbeiter war vom Hausarzt sowie vom Chef der Kasse krankgeschrieben worden. Statt seine angebliche Krankheit auszukurieren, fuhr er aber offenbar mit Kind und Kegel in den Süden. Aufgrund des schweren Vertrauensbruchs blieb dem Dienstgeber schließlich nichts anderes über, als die Entlassung gegen den laut Wirtschaftskammer "verhaltensauffälligen" Angestellten auszusprechen.
"Unsolidarisch und gesetzwidrig"
"Ein mehrtägiger Familienurlaub in Italien bei vollem Krankengeldbezug gehört in Österreich sicherlich nicht zum gängigen medizinischen Behandlungsrepertoire", kommentiert die WKOÖ. Auch die oö. Gebietskrankenkasse dürfte dies so gesehen haben und soll nach den offenbar gar nicht so kranken Urlauber sofort nach dessen Rückkehr zur "Aufklärung" zum Chefarzt beordert haben, schreibt die Interessenvertretung in einer Aussendung.
"Wer krank ist, soll zu Hause bleiben und sich bestmöglich auskurieren. Wer aber zu Lasten des Sozialstaates, des Arbeitgebers und der Kollegen den Krankenstand missbraucht, muss die vollen Konsequenzen spüren“, zeigt WKOÖ-Präsident Rudolf Trauner keinerlei Verständnis für einen Sozialbetrug dieser Art. Ein "derartig unsolidarisches und gesetzwidriges Verhalten" müsse kompromisslos geahndet und ein Exempel statuiert werden, so Trauner.
Streit mit Arbeiterkammer
Erst im August hatten sich Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer eine Auseinandersetzung um den Krankenstand geliefert. Im Kern ging es darum, ob Mitarbeiter im Krankenstand zu häufig von ihren Chefs schlecht behandelt werden oder zu oft nur simulieren. Ausgangspunkt war eine Aussendung der Arbeiterkammer, wonach 90 Prozent der Teilnehmer an einer Online-Umfrage sagten, sie wären schon einmal krank arbeiten gegangen - aus Angst vor Jobverlust oder weil sonst die Arbeit liegengeblieben wäre. Mehr dazu lesen Sie unter Angst vor dem Krankenstand und Studie: Öfter in den Krankenstand, dafür kürzer
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