Verbraucherschützer finden viele Probleme bei Teslas Autopilot
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Alle Tesla-Fahrzeuge sind – hardwaretechnisch – potentiell dazu in der Lage, autonom zu fahren. Die entsprechenden Funktionen müssen in Zukunft aber extra dazu gekauft werden. Derzeit gibt es bereits ein Software-Paket, mit dem Tesla wirbt und dieses auch anbietet: die Full Self-Driving Capability („volle Selbstfahrfähigkeit“). Diese Bezeichnung ist etwas irritierend, weil die Tesla-Fahrzeuge nur teilautomatisiert sind. In Deutschland wurde die Werbung damit per Gericht verboten.
US-Verbraucherschützer von Consumer Reports (CR) haben dieses Software-Paket, das derzeit um 8000 US-Dollar erworben werden kann, nun ausführlich getestet und sind zu einem vernichtenden Urteil gekommen. Das Zusatzpaket für „voll autonomes Fahren“ würde eine „erhebliche Aufmerksamkeit“ des Fahrers fordern und trotz des hohen Kaufpreises keinen wirklichen Nutzen mit sich bringen, so der Tester Jake Fisher in seinem Bericht.
Was und wie alles getestet wurde
In dem Paket enthalten sind die Features "Mit Autopilot navigieren", "Smartes Herbeirufen", "Autoparken" und "Ampel-/Stoppschild-Erkennung". Auch der Spurchwechselassistent wurde getestet. Generell fanden die Verbraucherschützer heraus, dass die Features nur in bestimmten Situationen funktionieren würden und auf sie kein Verlass sei. Tesla reagierte auf die Nachfragen des Unternehmens nicht und beantwortete keine Extra-Fragen.
Getestet wurden die Features unter verschiedenen Voraussetzungen: Das Wetter war jedes Mal anders, das Fahrzeug ist an unterschiedlichen Orten zum Einsatz gekommen und die Tests fanden zu verschiedenen Tageszeiten statt. Auch das neueste Software-Update war installiert.
Unfassbare Mängel
Die „Highlights“ des Tests sind erschütternd. Die beliebte Funktion „Autopark“, bei der der Tesla selbstständig einparkt, gibt es schon seit Jahren. Trotzdem erkennt die Software nicht immer passende Parkplätze, so die Tester. Manchmal erachtet die Software einen Parkplatz für passend und parkt selbstständig ein. An einem anderen Tag erkennt die Software denselben Parkplatz nicht einmal. Und: Manchmal schaffte es Autopark nicht, das Fahrzeug genau zwischen den Linien einzuparken, wie man es sich eigentlich erwarten würde.
Auch die Funktion „Navigate on Autopilot“ hatte im Praxistext der Verbraucherschützer so ihre Schwierigkeiten. Wenn diese aktiviert ist und eine fixe Adresse ins Navigationsgerät eingegeben wurde, kann das Fahrzeug offiziell selbstständig Spuren wechseln oder auf die Autobahn auf- und abfahren. Im Praxistest der Verbraucherschützer fand man die Leistung nicht gleichbleibend. Manchmal würde das System Ausfahrten ignorieren und daran vorbeifahren, manchmal bleibe das Fahrzeug zu lange auf der rechten Seite und würde keine Spuren wechseln, manchmal schalte sich das Feature plötzlich von selbst ab –und dass erkennbar sei, warum eigentlich.
Auch bei der Ampel- und Stoppschild-Erkennung gab es massive Probleme. Diese sollte eigentlich Stoppschilder erkennen und davor stehenbleiben, doch das Fahrzeuge überfuhr im Test mehrfach Stoppschilder, oder blieb plötzlich komplett unvermittelt vor einer grünen Ampel stehen.
Sicherheit gefährdet
Zufrieden zeigten sich die Verbraucherschützer lediglich mit dem Spurwechselassistenten. Wenn der Blinker eingeschaltet war, wechselte das Fahrzeug die Spur. Der Fahrer hatte aber dennoch auch hier die Letztverantwortung und musste nachsehen, ob die Fahrbahn wirklich frei ist und dahinter kein Auto auf der anderen Spur vorschießt.
Für die Verbraucherschützer gefährdet das Vorgehen Teslas zudem die Sicherheit, vor allem, da bestimmte Versionen zunächst als Beta-Version freigegeben werden und man diese Funktionen damit eigentlich nur auf einem Testgelände ausprobieren sollte. Insgesamt sei das 8000-Dollar-Softwarepaket mit den derzeitigen Funktionen das Geld nicht wert. Statt dass man sich darauf konzentriert habe, dass die Funktionen gut funktionieren, habe man darauf geachtet, der Hersteller mit den meisten Funktionen zu sein, so die Verbraucherschützer.
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