Was Musikstreaming in HiFi-Qualität bringt
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Musikstreaming-Dienste bieten zunehmend Songs in hochauflösender Qualität an. Während Tidal HiRes-Audio schon länger ausliefert, ziehen nun auch Apple Music, Amazon und wohl bald auch Spotify nach. Vergleichbar ist die HD-Musik mit einer höheren Videoauflösung, die mehr Pixel und somit ein detailreicheres Bild bietet. Bei HD-Musik hingegen ist die Samplerate höher.
Während CD-Qualität bei 44,1 kHz liegt, wollen Apple und Amazon nun bis zu 192 kHz erreichen. Doch ist ein Unterschied überhaupt hörbar?
Gehör schulen
Laut Dominik Hofer vom Audiogeräte-Hersteller Pro-Ject Audio Systems ist zunächst ein geschultes Gehör wesentlich. „Wer Unterschiede hören will, muss sehr genau hören und die Musik auf unterschiedliche Elemente wie die Stereobreite bei den Gitarren analysieren. Für Menschen, die Musik in der U-Bahn oder zu Hause nebenbei hören, wird HD-Musik aber weniger interessant sein“, sagt er zur futurezone.
Daneben spielen auch andere Faktoren eine Rolle. Hofer vergleicht die Verbesserung der Klangqualität mit einem Formel-1-Qualifying, bei dem hundertstel Sekunden zwischen den Fahrern liegen. Den Unterschied mache erst das Zusammenspiel von Fahrer, Auto, Team und Mechaniker aus. „Ähnlich ist es in der Kette der Musikwiedergabe. Wenn man die Quelle so gut wie möglich in der Qualität hinbekommt, stellt das erst die Weichen für die nachfolgende Ausstattung, wie Verstärker oder Lautsprecher.“
Grenzen am Handy
Wichtig sei, die Musik 1 zu 1 auf die Lautsprecher zu übertragen. Üblicherweise sei die Software aus Kompatibilitätsgründen aber nicht standardmäßig darauf ausgelegt. Streaming-Dienste würden primär am Handy genutzt, die Verwertung der HD-Musik sei auf den Geräten aber schwieriger: „Das Handy arbeitet meist mit einer Abtastfrequenz von 48 kHz. Amazon Music bietet eine Samplerate von 44,1 bis 192 kHz.“ Man müsse daher spezielle Zusatz-Apps installieren, um die HiRes-Abtastraten zu erreichen. „Selbst dann ist man am Handy wahrscheinlich durch die Hardware limitiert, die diese hohe Abtastfrequenz auch nicht unterstützt“, sagt er. Ein ähnliches Problem ergibt sich beim Abspielen am PC.
Für höhere Werte können Digital-Analog-Wandler (DAC) sorgen, die über einen USB-Anschluss mit dem Gerät gekoppelt werden. „Es gibt aber auch Streamer, mit dem jeder USB-DAC über Kabel ins Netzwerk gebracht werden kann. Diese sind hardware- und softwaretechnisch so entworfen, dass die Limitierungen von vornherein beseitigt werden“, sagt der Fachmann.
Garantie für guten Sound
Die Streamer müsse man nur an den Strom anschließen und eine Netzwerkverbindung herstellen. "Man hat dann immer die Garantie das HiRes-File 1 zu 1 zu hören", sagt Hofer. Bei Pro-Ject Audio Systems gibt es etwa den Highend-Streamer "Stream Box S2 Ultra". Für jene, die hauptsächlich Spotify auf MP3-Qualität hören und gute Multiroom- und andere Convenience-Feature-Unterstützung haben wollen, gibt es die günstigere "Stream Box S2".
Die ersten HD-Streamer von Pro-Ject Audio Systems kamen ca. 2012 auf den Markt, als aber noch nicht über das Internet gestreamt, sondern die Dateien aus Download-Stores heruntergeladen wurden.
Bluetooth-Übertragung nicht ideal
Für eine bessere Übertragung von Audio-Signalen über Bluetooth sorgen hingegen sogenannte Codecs, wie Hofer erklärt. Die Firma Qualcomm etwa bietet das Format aptx HD, Apple etwa AAC. „Bluettooth ist aber immer verlustbehaftet und daher nicht ideal."
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