Mini Sumo Robots
Mini Sumo Robots
© Innoc

Wien

Wettstreit der Roboter

Sie heißen Master of Destaster, Hurricane, Seargant Pain, Predator oder schlicht Sissi und werden sich am kommenden Wochenende in Wien miteinander messen. Am Samstag und Sonntag geht in der Wiener Aula der Wissenschaften (1. Bezirk, Wollzeile 27a) die Robotchallenge über die Bühne. Der Wettstreit der Roboter findet bereits zum achten Mal statt und hat sich mittlerweile zu einem der weltweit größten Robotik-Wettbewerbe entwickelt.

Mehr als 293 Roboter aus 17 Ländern, 39 davon aus Österreich, nehmen heuer an der Robotchallenge teil. Das Spektrum reicht von menschenähnlichen Humanoiden und Sumo-Robotern bis hin zu sechsbeinigen Gebilden.

"Die Robotchallenge ist in den vergangenen Jahren internationaler und größer geworden", sagt Karim Jafarmadar von der Österreichischen Gesellschaft für innovative Computerwissenschaften (INNOC), die den Wettstreit der Roboter in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung veranstaltet: "Es ist auch günstiger geworden, Roboter zu bauen."

Roboter-Ringen und Humanoiden Sprint
Die selbstgebauten autonomen Roboter treten in Wettbewerben in zwölf Disziplinen gegeneinander an. Beim Robot Sumo werden sie versuchen sich gegenseitig aus dem Ring zu drängen. Der Ringkampf der Roboter findet in sechs verschiedenen Gewichtsklassen statt. Erstmals gibt es mit dem Lego Sumo auch einen Wettbewerb, für Roboter, die aus Lego-Bauteilen zusammengesetzt wurden.

Beim Humanoid Sprint, bei dem menschenähnliche Roboter eine vorgegebene Strecke so schnell wie möglich zurück legen müssen, steht die Geschwindigkeit der Roboter auf dem Prüfstand. Beim Puck Collect, dem Einsammeln farbiger Scheiben, ist das Zusammenspiel zwischen Sensorik, Mechanik und künstlicher Intelligenz gefragt.

In den Kategorien Line Follower und Line Follower Enhanced gilt es schwarzen Linien zu folgen und Hindernisse zu überwinden. Beim Freestyle-Wettbewerb stellen Konstrukteure außergewöhnliche Kreationen vor, die vom Publikum auch getestet werden können. Heuer soll etwa ein bionisches Gewächshaus, das sich auf Beinen bewegt, und ein Roboter, der den Rubik-Würfel lösen kann, zu sehen sein, kündigt Jafarmadar an.

Vernetzung und freundschaftlicher Austausch
Gebaut wurden die Bots von Robotikbegeisterten aus ganz Europa. Zum Großteil kommen sie von technischen Universitäten, wo der Roboterbau zunehmend auch in die Studienpläne Eingang findet. Daneben gebe es in vielen Ländern Roboterclubs, die Teilnehmer zur Robotchallenge entsenden, sagt Jafarmardar. Es würden auch viele Schulklassen und Hobbybastler mitmachen.

Der Community dient die Robotchallenge auch zur Vernetzung. "Die meisten Teilnehmer sehen die Wettbewerbe als freundschaftlichen Austausch", so der Organisator. Dabei würden durchaus auch Ideen aufgegriffen: "Innovationen werden sehr schnell nachgemacht."

Im vergangenen Jahr besuchten rund 4000 Leute die Veranstaltung. "Das Bild des Roboters hat sich verändert", meint Jafarmadar. Es gebe immer mehr Bereiche, in denen die Robotik zum Einsatz kommt. Staubsauger- und Rasenmäher-Roboter hätten dazu beigetragen, dass sich die Vorstellung von Robotern nicht mehr ausschließlich aus Science-Fiction-Filmen speist: "Roboter sind intelligente Maschinen und nicht nur Terminator-artige Gebilde."

Workshops im Anschluss
Im Anschluss an die Leistungsschau der Roboter findet am Montag, den 28. März, ab 10.00 Uhr im Wiener Happylab (2. Bezirk, Haussteinstraße 4/2) eine Workshopreihe zur Bauweisen und Kontroll-Algorithmen von Robotern statt. Viele Konstrukteure würden den Fokus auf die Hardware ihrer Roboter legen, so Jafarmadar. In den Workshops solle vor allem die Programmierung der künstlichen Intelligenz vermittelt werden: "Wir hoffen, dass die Teilnehmer das nutzen, um im nächsten Jahr noch bessere Maschinen zu präsentieren."

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Patrick Dax

pdax

Kommt aus dem Team der “alten” ORF-Futurezone. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Innovationen, Start-ups, Urheberrecht, Netzpolitik und Medien. Kinder und Tiere behandelt er gut.

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