Gesichtsmasken kann man selbst desinfizieren

Gesichtsmasken kann man selbst desinfizieren

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Wie man Gesichtsmasken richtig desinfiziert

Wer Schutzmasken verwendet, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, sollte auch wissen, wie. Der in Supermärkten zur Pflicht gewordene Mund-Nasen-Schutz (MNS) oder die noch leistungsfähigeren FFP-Masken sollten im Grunde nach Gebrauch entsorgt werden. Weil der Nachschub aufgrund der weltweit verstärkten Nachfrage unsicher ist, könnte es aber dennoch notwendig sein, Schutzmasken zu reinigen und wiederzuverwerten.

Die Expertenmeinungen dazu, ob die "Wiederbelebung" des ausgegebenen Mundschutzes sinnvoll ist, gehen derzeit etwas auseinander. Wer dabei nicht aufpasst, kann den Schutz jedenfalls unwirksam machen. Viele steigen daher auch auf selbstgenähten Mundschutz um. Doch wie desinfiziert man solche  "Gesichtsmasken" richtig?

Aufpassen beim Absetzen

Zunächst einmal muss man grundsätzlich darauf achten, dass man MNS, FFP-Maske und selbstgemachten Stoff-Mundschutz richtig absetzt. Die Innenseite der Maske sollte nicht mit Fingern in Berührung kommen. Nach dem Absetzen sollte man sich die Hände waschen. Handelt es sich um Mundschutz, der im Supermarkt ausgegeben wurde, sollte man beim Regenerationsversuch den MNS zunächst einem offenen Ort (nicht in einem geschlossenen Behälter) ablegen, damit er trocknen kann. Während man Hände zusätzlich mit Desinfektionsmittel behandeln kann, ist dies für Gesichtsmasken schlecht. Es beeinflusst ihre Funktionalität negativ.

Hitze hilft

Besteht die Schutzmaske aus Stoff - viele Menschen nähen sich derzeit selber MNS - kann man sie am Trageband in die Waschmaschine befördern und bei 60 Grad waschen. Große Hitze mag das Coronavirus laut bisherigen Erkenntnissen nicht. Besteht die Schutzmaske aus anderen Materialien (also etwa die Supermarkt-MNS), würde sie in der Waschmaschine womöglich beschädigt werden. Hier besteht die Möglichkeit, sie 30 Minuten lang in ein auf 80 Grad vorgeheiztes Backrohr zu legen. Danach muss man aber überprüfen, ob der Mundschutz Schäden davongetragen hat. Durch integrierte Metallteile kann umgebendes Material etwa geschmolzen werden. Ist dies der Fall, sollte man die Maske entsorgen und nicht mehr verwenden.

MNS aus Stoff können zur Abtötung der Viren auch heiß gebügelt werden, hat etwa auch der Virologe Christian Drosten zuletzt per Twitter verkündet. Auch das Auskochen in einem Topf mit Wasser ist möglich.

Forscher skeptisch

Je nach Material ist das Desinfizieren von Masken daheim also mehr oder weniger einfach. Es gibt daneben auch eine Vielzahl weiterer Methoden zur Desinfektion. 2010 ist eine umfassende Studie dazu erstellt worden, mit welchen Mitteln man FFP2-Masken (In vielen Ländern N95 bezeichnet), keimfrei machen könnte. Wie der Spiegel berichtet, wurden die Masken UV-Bestrahlung, Ethylenoxid, Wasserstoffperoxid-Gas-Plasma, Wasserstoffperoxid-Dampf, Mikrowellendampf, Bleichmittel, flüssigem Wasserstoffperoxid und Pasteurisierung ausgesetzt. Dabei zeigte sich, das je nach Produkt unterschiedliche Schäden auftraten, weshalb keine Methode generell empfohlen wird.

Auch der Schutzmaskenhersteller 3M hat sich in einer Aussendung (als PDF-Dokument) der Frage der Desinfektion von FFP2-Masken gewidmet. Basierend auf bisherigen Forschungen empfiehlt der Hersteller keinerlei Maßnahme zur Desinfektion der Schutzmasken. Weil vor allem in den USA ein Engpass bei Schutzausrüstung zu erwarten ist, hat man dennoch Testergebnisse zu erwartenden Schäden mit verschiedenen Desinfektionsmethoden bei verschiedenen Produkten veröffentlicht.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Mobilität, Klimawandel, Energie, Raumfahrt und Astronomie. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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