Angespültes Trümmerteil eines Windrades

Angespültes Trümmerteil eines Windrades 

© nantucket-ma.gov

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Strände gesperrt, weil Trümmer von Windrad angespült wurden

In den USA wurde der Betrieb des Offshore-Windparks Vineyard Wind von den Behörden gestoppt. Eine Turbine wurde beschädigt.

Außerdem mussten mehrere Strände in der Umgebung für den Badebetrieb gesperrt werden. Es wurden Trümmer angespült, die offenbar von dem Windrad stammen. 

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"Schuhe tragen"

Der Windpark befindet sich nahe Martha's Vineyard und Nantucket im US-Bundesstaat Massachusetts. “Man kann auf den Stränden spazieren, wir empfehlen jedoch dringend geschlossene Schuhe zu tragen, da sich dort scharfe Splitter und Trümmer befinden“, sagte der Hafenmeister von Nantucket. 

Unter anderem über Social Media verbreiteten sich Bilder der Trümmer. Teilweise sah man sie auch im Meer schwimmen.

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Trümmer sind ungiftig

Konkret dürfte es sich um Teile von grasfaserverstärktem Kunststoff (Englisch: Fiberglass) handeln, das bei Windkraftanlagen zum Einsatz kommt. Die Betreiberfirma weist darauf hin, dass diese Materialien grundsätzlich ungiftig für Menschen seien. Dennoch solle man sie nicht berühren oder gar aufheben. Verletzt wurde bislang jedenfalls niemand, berichtet CBS News

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Das betroffene Rotorblatt ist laut einem Bericht bei der New York Times rund 20 Meter von seiner Befestigung entfernt abgebrochen. Der Durchmesser der Rotoren in dem Windpark beträgt 220 Meter.

Die Betreiber informierten auf einer Webseite, dass die Beschädigung am 13. Juli passiert ist. Zu den genauen Gründen gibt es noch keine Angaben. 

Riesige Windfarm

Vineyard Wind ist eine der größten Offshore-Windfarmen in den USA. Der Vorfall kommt in einer schwierigen Phase für die Industrie. So wurden zuletzt mehrere Pläne für Windparks vor den Küsten von Connecticut, Massachusetts, New Jersey und New York verworfen oder verschoben. Vor allem die Inflation und hohen Leitzinsen ließ die Projekte unwirtschaftlich werden. 

Künftig könnte es für Windkraft in den USA noch schwieriger werden. So hat Ex-Präsident Donald Trump, der aktuell eine zweite Amtszeit anstrebt, angekündigt, alle Offshore-Projekte am “ersten Tag” seiner Präsidentschaft zu stoppen, sofern er wiedergewählt wird. Widerstand gegenüber Neubauten kommt auch immer wieder von Fischereiverbänden und Anrainern an der Küste.

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