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Energie

Zusatzakkus für unterwegs: Worauf zu achten ist

Lithium-Ionen Akkus, die in den meisten modernen tragbaren Elektronikgeräten als Energiequelle dienen, können die Anforderungen, die aktivere Nutzer an sie stellen, oft nicht erfüllen. Das wird sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern, wie die futurezone kürzlich berichtete. Wenn längere Betriebsdauer gefragt ist, kommen Nutzer deshalb nicht umhin, zusätzliche Anschaffungen zu tätigen.

Für manche Laptops und Smartphones sind beispielsweise Akkus verfügbar, die über eine höhere Kapazität verfügen. Das geht allerdings oft zulasten von Größe und Gewicht des tragbaren Geräts. Zweitakkus sind ebenfalls ein Weg, die Nutzungsdauer mobiler Geräte zu verlängern. Sogenannte Powerbanks - Akkus mit hoher Kapazität, die verschiedene Geräte versorgen oder aufladen können - sind die Weiterführung dieser Idee. Gemeinsam ist all diesen Lösungen, dass sie sich derzeit großer Beliebtheit erfreuen.

Beliebte Energiequellen
"Die Nachfrage nach Zweitakkus und Powerbanks steigt. Welche Lösung die richtige für einen User ist, hängt von den jeweiligen Anforderungen ab. Zweitakkus sind sicher der günstigste Weg. Wer mit einer Verdoppelung der Betriebsdauer seines Geräts auskommt, ist damit gut beraten", sagt der Akku-Experte und Betreiber von AccuPower.at, Issam Al-Abassy, gegenüber der futurezone.

Stehen hingegen längere Aufenthalte in Gebieten ohne Stromversorgung an, sind Powerbanks die bessere Alternative. "Die Kapazität ist hier deutlich höher. Powerbanks - also hochwertige Lithium-Ionen-Akkus mit Elektronik und Spannungsregelung - gibt es in verschiedensten Größen. Eine Ausführung in A5-Format mit einem Zentimeter Dicke, die eigentlich für Laptops konzipiert ist, kann ein iPhone fünf bis zehn Mal laden", so Al-Abassy.

Für Besitzer von Apple-Produkten und anderen Geräten, bei denen die Akkus fest verbaut sind, ist eine Powerbank ohnehin der einzige Weg zu längeren Betriebszeiten, da ein Akku-Tausch nicht ohne weiteres möglich ist. Ein Vorteil von Powerbanks ist zudem, dass sie mit verschiedenen Geräten kompatibel sind. "Tablets, Laptops, Kameras oder Handys können mit aufgeladen werden. Der Nachteil ist, dass immer ein Kabel vonnöten ist", so Al-Abassy.

Sonnenenergie
Andere Möglichkeiten für die Verlängerung der Akku-Betriebszeit sind Ladegeräte, die nicht auf Steckdosen angewiesen sind. So können etwa Zigarettenanzünder im Auto als Stromquelle dienen, was aber eben nur im fahrbaren Untersatz funktioniert. In der freien Natur gibt es die Möglichkeit, Sonnenenergie zu verwenden. Allerdings gibt es hier einige Hürden. "Die Nachfrage nach entsprechenden Geräten ist sehr gering. Die Preise sind relativ hoch und bei vertretbaren Kollektorenflächen ist die Ausbeute relativ klein" erklärt AL Abassy. Damit sind die Geräte nur für eine kleine Zielgruppe interessant.

"Eine Photovoltaik-Modul mit einer Fläche von 15 mal 15 Zentimetern ermöglicht nach mehreren Stunden Sonneneinstrahlung vielleicht 15 Minuten Gesprächszeit. Das kann für Notrufe bei Wanderern interessant sein. Ersatzakkus schneiden aber wesentlich besser ab. Die Umweltverträglichkeit von Solar-Ladegeräten ist bei Miteinberechnung von Produktionsenergie und anderen Faktoren oft sogar schlechter als jene von Akkus", sagt Al-Abassy.

Nicht marktreif
Andere Energiequellen, die nicht vom Stromnetz abhängig sind, kämpfen ebenfalls mit Problemen. "Die Nutzung der kinetischen Energie, die vom Träger eines Elektronikgeräts erzeugt wird, ist zwar möglich, die Technik ist aber nicht ausgereift. Die Nachfrage nach solchen Systemen ist gering, wodurch die Entwicklung stagniert und die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben ist. Zumindest waren alle entsprechenden Produkte, die bei uns getestet wurden, nicht ideal was Lebensdauer, Wirtschaftlichkeit und Leistung angeht", so Al-Abassy.

Eine weitere portable Energiequelle stellen tragbare Brennstoffzellen dar. Solange genug Wasserstoff vorhanden ist, könnte hier unbegrenzt Energie erzeugt werden. "Existierende Produkte eignen sich für stationäre Spezialaufgaben. Was den Preis und die Anfälligkeit angeht, sind solche Zellen nicht empfehlenswert für den Endverbraucher", so Al-Abassy. Wem das alles zu umständlich ist, dem bleibt immer noch eine kostenlose Alternative: Die Kombination aus  stromsparenden Geräte-Einstellungen und ökonomischem Nutzerverhalten.

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Markus Keßler

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