Neuartiges Gestein in Asteroiden-Probe entdeckt
Im September 2023 hat die NASA-Raumsonde Osiris-Rex Gesteinsproben vom Asteroiden Bennu zur Erde gebracht. In dem Sammelbehälter finden sich nur Staub und Gesteinsbröckchen von einem Umfang, der in eine Kaffeetasse passen würde. Für Geolog*innen auf der Erde ist es dennoch ein immens wertvoller Schatz, in dem sie nach Hinweisen auf die Entstehung des Sonnensystems und nach Spuren von Leben suchen.
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Suche nach mysteriösen Chondren
Wie Astronomy.com berichtet, wurde bisher nur rund ein Prozent der Gesteinsproben von Bennu analysiert. Dennoch beschäftigen sich bereits mehrere Teams von Wissenschaftler*innen mit den Ergebnissen. U.a. wurde in den Proben nach so genannten Chondren (auf Englisch: Chondrules) gesucht. Das sind kleine Silikatkügelchen, deren Entstehung ungeklärt ist. Sie sind aber das älteste Material, das im Sonnensystem gefunden wurde. Sie könnten theoretisch das Ausgangsmaterial für Planeten wie die Erde gewesen sein.
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Etwas anderes stattdessen entdeckt
Im Gestein von Bennu wurden bisher keine eindeutigen Chondren gefunden, aber Gestein, bei dem es sich um Fragmente von Chondren handeln könnte. Diese Chondren-artigen Objekte wurden mit Gesteinsproben von Meteoriten, die man auf der Erde gesammelt hat, und mit Gesteinsproben vom Asteroid Ryugu (zur Erde gebracht von der japanischen Raumsonde Hayabusa 2) verglichen. Wie sich zeigt, ähneln sich manche Gesteinskörnchen in gewisser Hinsicht, sind aber nicht völlig gleich.
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Bandbreite an Gesteinsarten größer als gedacht
Forscher*innen des Natural History Museum in London versuchen derzeit herauszufinden, ob es sich bei den völlig neuen Gesteinsarten von Bennu um etwas handelt, das möglicherweise noch älter als Chondren sein könnte, so genannte Calcium-Aluminium-reiche Inklusionen (CAIs). Für Geolog*innen steht jedenfalls jetzt schon fest, dass es im Sonnensystem eine größere Bandbreite an Gesteinsarten gibt, die die Menschheit noch nicht kennt.
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