
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un
Fitness-App Strava sperrt Nutzerin wegen Lauf in Nordkorea
Eine Strava-Nutzerin war für eine Doktorarbeit über Nordkorea in das Land gereist und ist während ihres Aufenthalts auch joggen gegangen. Das zeichnete sie mit ihrer Garmin-Smartwatch auf. In Ermangelung eines freien Internetzugangs konnte sie die Aktivität erst hochladen, als sie das Land schon wieder verlassen hatte. Als sie das tat, sperrte die Sport-Plattform allerdings ihr Konto.
Die Frau, die auch auf YouTube einen populären Kanal betreibt, postete daraufhin auf Social Media über die Sperre. Sie bat ihre Follower um Unterstützung dabei, Strava dazu zu bringen, ihr Konto wieder freizuschalten.
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Strava verweist auf Sanktionen
Der populäre Fitness-Gadget-Blog DC Rainmaker fragte bei der Sport-Plattform nach, was es mit der Sperre auf sich hat. In der Antwort verwies der Dienst auf “US-Sanktionen und Exportkontrollen”. Diese würden verbieten, dass Strava seine Dienste für Nordkorea anbietet. Darum erlaube Strava seinen Nutzern nicht, dort stattfindende Aktivitäten zu veröffentlichen. Das Vorgehen werde auch künftig so aufrechterhalten. “Wenn ein Nutzer Aktivitäten hochlädt, deren GPS-Daten auf Nordkorea hinweisen, wird die Aktivität ausgeblendet, das Konto automatisch gesperrt und der Nutzer benachrichtigt”, so Strava.
Die Begründung mit den Sanktionen ist zumindest fraglich. Nur, weil Aktivitäten in Nordkorea aufgezeichnet werden, heißt das nicht, dass Strava seine Dienste dort anbietet. Andere Plattformen (wie etwa Garmin) gehen ebenfalls nicht so vor.
Man könnte auch argumentieren, dass sich auf YouTube zahlreiche Videos finden, die in Nordkorea gedreht wurden. Und auch der Dienst verstößt dadurch offenbar nicht gegen Sanktionen, wenn sie veröffentlicht werden. Auf erneuter Nachfrage des Blogs erklärte Strava, man könne nicht zu anderen Diensten Stellung nehmen.
Andere Länder betroffen?
Aufgrund Stravas Begründung kann man auch davon ausgehen, dass derartige Einschränkungen auch für Länder wie Kuba, Iran oder Syrien gelten müssten, denn auch gegen sie gibt es entsprechende Sanktionen. Sieht man sich die globale Heatmap des Dienstes an, werden etwa in Kuba aber sehr wohl Aktivitäten angezeigt.
Auch bei Strava ist Nordkorea noch nicht seit jeher geblockt, wie DC Rainmaker weiter schreibt. So findet man etwa einen mehrere Jahre alten Reddit-Thread, auf dem sichtbar ist, dass Aktivitäten von dort hochgeladen wurden.
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