
Eine F-35 im Flug. (Symbolbild)
Airbus: Dänen könnten mit F-35 nicht einmal Grönland erreichen
Die Dänen könnten mit ihren amerikanischen F-35-Flugzeugen nicht einmal Grönland erreichen, falls sie die Insel verteidigen müssten, meinte der Chef der Verteidigungsabteilung von Airbus am Freitag in einem Gespräch mit der deutschen Zeitung Augsburger Allgemeine.
"Wenn wir weiter Produkte von der Stange in den USA zu kaufen, zementieren wir unsere Abhängigkeit. Dass das vielleicht keine so gute Idee ist, sehen gerade die Dänen mit ihren amerikanischen F-35-Flugzeugen, falls sie auf die Idee kämen, Grönland zu verteidigen. Die kämen gar nicht bis dahin", sagte der Airbus-Manager Michael Schöllhorn.
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US-Produkte als Risiko
Mit seinem Kommentar über die F-35 spielte der Airbus-Manager nicht auf die Luft-Luft-Betankung an, sondern auf die Tatsache, dass das Kampfflugzeug derzeit auf US-Rechner zugreifen muss, damit die Missionsdaten vor dem Flug ausgewertet werden können. Diese enorme Abhängigkeit von den Amerikanern ist aus seiner Sicht ein großes Problem für Europa.
Der Airbus-Manager machte darauf aufmerksam, dass europäische Länder aufgestockte Verteidigungsbudgets nicht für US-Produkte ausgeben sollten, weil das die europäische Abhängigkeit von den USA weiter steigern würde. Außerdem sprach er sich im Interview dafür aus, dass die europäischen Staaten ihr Vorgehen in Verteidigungssachen besser koordinieren sollten.
Mehr Zusammenarbeit in Europa
"Es muss ein Ruck durch Europa insgesamt gehen. Wir brauchen nicht nur individuelle, nationale Erhöhungen der Verteidigungsetats, sondern ein konzertiertes Auftreten der europäischen Kernländer – hin zu mehr Kooperation und weg von nationalen Alleingängen", sagte er.
Von der neuen deutschen Regierung erhofft sich Airbus neue Aufträge für den Eurofighter, den er als „das Rückgrat der Luftwaffe“ sieht. In Deutschland hat sich die neue Regierung kürzlich zu Milliardeninvestitionen im Bereich Rüstung bekannt.
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