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Another Lost Phone: Mysterie-Game auf fiktivem Handy

Nach dem positiven Feedback für „A Normal Lost Phone“ hat das Entwicklerstudio Accidental Queens einen zweiten Teil seines ungewöhnlichen Games auf den Markt gebracht. Another Lost Phone erzählt dabei die Geschichte von Laura, die verschwunden ist und nur ihr Smartphone zurückgelassen hat.

Mit Hilfe der vorhandenen Daten inklusive SMS, E-Mails und Kalendereinträgen müssen wir eine Geschichte zusammensetzten, die das Schicksal von Laura klärt. Das Spiel lebt dabei weniger von seinem Gameplay als von der Story der Protagonistin sowie den vielen Fragen, die während des Spielens aufkommen.

Auf der Suche nach Laura

Der Einstieg in Another Lost Phone geht relativ schnell vonstatten. Die Entwickler weisen zu Beginn darauf hin, dass die Geschichte fiktional ist aber auf realistischen Fakten basiert. Außerdem werden zartbesaitete Seelen davor gewarnt, dass manche Textstellen etwas verstörend sein können. Mehr als diese kurzen Warnhinweise gibt es aber tatsächlich nicht. Zum Start landen wir ohne anderweitige Erklärungen direkt im Spiel.

Eine Spielewelt darf man sich hier aber nicht vorstellen. Stattdessen findet die gesamte Story auf einem fiktiven Smartphone statt. Nachdem wir das Smartphone gefunden haben, versuchen wir herauszufinden, von wem und wieso das Gerät zurückgelassen wurde.

Auf dem Smartphone finden sich unter anderem Nachrichten, Fotos, E-Mails, Kontakte sowie Musik. Außerdem sind verschlüsselte Anwendungen installiert, die es mit viel Gripps und Geschick zu knacken gilt. Passwörter und Codes für ebendiese Anwendungen müssen aber nicht blind erraten werden. Oft müssen mehrere Informationen miteinander kombiniert werden, um Zugang zu erhalten.

Manchmal reicht aber auch eine einfache Notiz zur Lösung des Rätsels. Die Oberfläche des Spiels erinnert dabei an eine recht maue Version von Android. Obwohl die Bedienung recht einfach gestaltet ist, tippe ich trotzdem oft die falsche Taste und muss sämtliche Apps erneut öffnen, was mit der Zeit etwas frustrierend wird. Das führt dazu, dass viele Hinweise mehrmals aufgeschlagen werden müssen, weil ich beispielsweise eine Kombination oder verschiedene Namen bis zum Öffnen der richtigen App schon wieder vergessen habe.

Wühlen bis der Arzt kommt

Die Aufgaben sind nur selten wirklich knifflige Rätsel. Großteils lebt Another Lost Phone von der Story, die das Smartphone selbst über eine uns unbekannte Person erzählt. So finden sich unter den SMS eindeutige Nachrichten, die von regelmäßigen Streitigkeiten mit Freunden und komplizierten Beziehungen zeugen. Außerdem deuten E-Mails auf ungewöhnlich häufige Arztbesuche hin.

Nur vereinzelt ist viel Kombinatorik gefragt. Die App „SecuryChest“ beispielsweise ist mit einer Zahlenkombination versperrt, die aus vielen einzelnen Informationen besteht. Diese sind wiederrum über das gesamte Smartphone hinweg verstreut und teilweise erst auf den zweiten Blick erkennbar.

Die Stärke von Another Lost Phone liegt hauptsächlich in der Geschichte. Das Spiel wirft gleich zu Beginn die Frage auf, wie sehr man in die Privatsphäre eines Menschen eindringen darf und überhaupt soll. Außerdem bekommt man recht gut ein Gefühl dafür, wie sehr ein doch recht simples Smartphone ein ganzes Leben und dessen Facetten preisgeben kann.

Fazit

Die ungewöhnliche Herangehensweise der Entwickler macht Another Lost Phone zu einem interessanten Game. Die recht tiefgründige Geschichte, die es mit der Zeit zu erforschen gilt, regt dabei zum Nachdenken an. Zwar gehören die Aufgaben und Rätsel nicht zu den schwersten ihrer Art. Hobbydetektive werden aber trotzdem ihre Freude daran haben. Einzig die Navigation durch die Apps und Menüs ist etwas gewöhnungsbedürftig.

Another Lost Phone ist um 2,99 Euro für iOS, Android, macOS und Windows verfügbar.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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