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Crash Bandicoot On the Run: Gelungenes Jubiläum auf dem Smartphone

1996 erstmalig erschienen, feiert Crash Bandicoot dieses Jahr seinen 25. Geburtstag. Zusammen mit unzähligen anderen Figuren erschien Crash über die Jahre hinweg in mehr als 20 verschiedenen Games, die unzählige Genres bedienten. Neben dem klassischen Plattformer, der den Erfolg von Crash Bandicoot einleitete, sind über die Jahre verschiedene Party Games und der überaus beliebte Kart Racer erschienen. Auch für mobile Endgeräte gab es Crash bereits, ohne jedoch allzu große Begeisterung auslösen zu können.

Mit On the Run will die Spieleschmiede King, bekannt vor allem durch den Erfolgshit Candy Crush, das Jubiläum von Crash Bandicoot nun gebührend feiern. Dafür hat man sich mit dem Runner ein relativ beliebtes Genre ausgesucht, das zwar inhaltlich wenig Neues bietet, dafür aber unheimlich viel Spaß macht. Wir haben uns das Jubiläumsspiel genauer angesehen.

Runner mit Story

Während viele Runner auf dem Markt gerne behaupten, eine Geschichte zu erzählen, ist nur in den seltensten Fällen auch wirklich eine ordentlich durchdachte Story zu finden. King nutzt die Story im Gegensatz dazu, um dem Game etwas Sinn zu verleihen und gleichzeitig die unzähligen Charaktere ins Spiel zu bringen, die in den vergangenen 25 Jahren im Crash-Universum aufgetaucht sind. In On the Run übernimmt Dr. Neo Cortex die Rolle des Bösewichts, der über sämtliche Dimensionen hinweg die Herrschaft übernehmen will.

Seine Gefolgschaft besteht aus unzähligen Gegnern und Endbossen früherer Teile. Unter anderem sind Scorporilla, Mr. Crumb oder auch Nitrous Oxide vertreten, die uns an verschiedenen Stellen im Game begegnen und versuchen, unseren Run zu stoppen. Selbst Charaktere wie Pink Elephant, der ursprünglich für ein früheres Spiel eingeplant war, bekommt einen Auftritt.

Auf der Seite der Guten arbeiten wir neben Crash zusätzlich mit Coco Bandicoot. Sie unterstützt uns unter anderem beim Zusammenbau von Waffen, welche sie an der Basis craften kann. Jene Waffen spielen eine bedeutende Rolle, benötigen wir sie doch, um gegen die unzähligen Handlager und die jeweiligen Bosse erfolgreich vorgehen zu können.

Waffen im Fokus

Um diese Waffen auch bauen zu können, müssen wir unterschiedlichste Gegenstände von den vielen verschiedenen Inseln einsammeln und ins Lager zurückbringen. Jede Waffe wird dabei nach einem eigenen Rezept gebaut, welches uns die benötigen Zutaten vorgibt. Während das Einsammeln der Teile grundsätzlich machbar ist, werden die Baupläne der Waffen mit der Zeit unglaublich schwer. So schwer, dass einem die Lust am Einsammeln vergeht.

Dank der unzähligen Zusatzherausforderungen gibt es aber immerhin mehrere Optionen, die Gegenstände einzusammeln. Gesteuert wird hauptsächlich über Wischgesten. Crash kann in den Läufen springen und rutschen. Durch Wischen in die jeweilige Richtung kann er außerdem zwischen den drei Spuren wechseln. Sofern wir Kisten begegnen oder Schildkröten in einen Nitro-Haufen schlagen möchten, können wir Crash durch kurzes Tippen durch die Gegend wirbeln lassen

Während die Steuerung an sich also eher kein Hindernis für unseren Erfolg darstellt, werden die Hindernisse mit der Zeit immer herausfordernder. Glücklicherweise können wir aber über spezielle Kisten vereinzelt Checkpoints setzten, die uns im Falle eines Misserfolgs zumindest vor einem kompletten Neustart bewahren.

Crash, wie wir ihn kennen

Während dank der vielen Charaktere und der rundum stimmigen Spielwelt schon in den Story-Challenges ein gewisses Crash-Feeling hochkommt, sind es am Ende die Challenges, die alte Erinnerungen zurückbringen. On the Run hält Challenges in Form von Untermissionen für uns bereit, die von der Holzmaske Aku-Aku präsentiert werden.

Zu Beginn eines Levels stellt uns Aku-Aku dazu drei Aufgaben, die wir während unseres Runs erledigen können. Ob wir diese nebenbei aufsammeln oder uns explizit auf die Challenges konzentrieren, bleibt dabei uns überlassen und ist in vielen Fällen auch von unserem Bedarf abhängig. Haben wir für den Fortschritt bereits alle benötigten Gegenstände, können wir die Challenge eher nebenher laufen lassen. Fehlt uns aber eine Belohnung, so kann das gezielte Verfolgen der Challenge schnell zum Fortschritt beitragen.

Die Betonung liegt auf „kann“, da es die Challenges teilweise in sich haben. Gerade am Anfang braucht es unzählige Versuche, bis eine Challenge erfolgreich absolviert werden kann. In den meisten Fällen werden wir aber sterben. Und das gleich mehrfach. Um den Frust in Zaum zu halten, hat King aber nicht nur starre Lösungswege implementiert, sondern ermöglicht das Meistern der Level über viele verschiedene Ansätze. Sind wir an einem Punkt mit unserem Latein am Ende, könnte sich ein neuer Versuch mit neuem Ansatz also auszahlen.

Geldud vs. Geld

Über sämtliche Level hinweg gibt es einige Dinge einzusammeln. Ob wir nun einen alten Run wiederholen oder neue Herausforderungen angehen, sämtliche Läufe zahlen sich auf die eine oder andere Weise aus. Wumpa-Früchte und zurückgelegte Schritte können von uns gegen Trophäen getauscht werden. Diese wiederum ermöglichen uns den Aufstieg in der Rangliste und den Erhalt von noch mehr Belohnungen.

Neben dem Hauptziel, der Erschaffung von noch mehr Waffen, können eingesammelte Gegenstände auch einen Beitrag zu unserer Basis leisten. Sofern wir diese ausbauen, können wir zukünftig schneller voranschreiten. Wartezeiten für Waffen werden verkürzt. Beim Thema Fortschritt kommen wir auch zu einer Komponente, die mittlerweile in Smartphone-Games vorherrschend ist: Mikrotransaktionen. Da es sich bei On the Run um ein grundsätzlich kostenloses Spiel handelt, sind es selbstverständlich die Mikrotransaktionen, mit denen der Hersteller sein Geld verdienen möchte.

Echter Zwang, wie wir ihn bei so manchem Spiel schon gesehen haben, besteht hier nicht. Sämtliche Level und Games lassen sich auch komplett ohne Einsatz von echtem Geld bespielen. Einzig unsere Geduld müssen wir im Austausch dafür einsetzen. So dauert es an einigen Stellen einfach deutlich länger, bis wir den benötigten Gegenstand erspielt haben. Violette Kristalle können etwa gegen Skins und Kostüme getauscht werden, die uns wiederum neue Fähigkeiten verleihen.

Während wir diese auch im Shop erwerben können, ist auch das Erspielen möglich. Es verlangt aber deutlich mehr Zeit. Auch im Multiplayer-Modus, zu dem wir gleich noch kommen, ist das Erkaufen von Zeit eine Komponente. Am Ende können wir fast alles in On the Run erspielen, ohne einen Cent auszugeben. Alles was wir brauchen, ist Zeit und Durchhaltevermögen.

Fluch und Segen im Multiplayer

Während die Hauptelemente von On the Run im Singleplayer-Modus stattfinden, hat die Spieleschmiede King auch einen Multiplayer-Modus implementiert. In asynchronen Läufen können wir hier gegen Freunde und Spieler aus der ganzen Welt antreten. Gekämpft wird in Überlebensläufen gegen zwei andere Spieler. Über kontinuierlich generierte Level hinweg matchen wir uns mit unseren Konkurrenten ums Überleben.

Wie auch im Singleplayer-Modus gilt es immer wieder Gegenstände einzusammeln sowie unzählige Hindernisse zu überwinden gilt. Während die Multiplayer-Kämpfe unheimlich viel Spaß machen, bringen sie auch einen kleinen Nerv-Faktor mit sich. Um an Multiplayer-Läufen teilnehmen zu können, müssen wir jedes Mal ein Ticket einsetzen. Pro Tag erhalten wir ein Ticket. Außerdem können über den Automaten und durch das Ansehen von Werbung Gratis-Tickets und andere Belohnungen erworben werden. Haben wir dann aber noch immer nicht genug Tickets, müssen sie gekauft werden.

Fazit

Crash Bandicoot: On the Run bringt dank kurzweiliger Level sowohl für längere Sessions als auch für das Ründchen zwischendurch jede Menge Spaß. Dank liebevoll gestalteter Welten und jeder Menge Elemente werden sich Liebhaber der Spielereihe sofort wohlfühlen. Die verschiedenen Level und Modi bringen genügend Abwechslung. Der Einsatz von Mikrotransaktionen, vor allem im Multiplayer-Modus, nervt aber etwas.

Crash Bandicoot: On the Run ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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