Ingress Prime: So funktioniert das neue Spiel der Pokemon Go-Macher
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Parkwächter und Aufseher in kulturellen Einrichtungen erinnern sich mit Grauen an den Sommer 2016, als Horden von Spielern auf der Suche nach Pokemons unerlaubt ihre Grünflächen stürmten. Noch heute sieht man im Schlosspark Schönbrunn Menschen, die mit Smartphone und Akku-Pack bewaffnet das nächste Level im Hit-Spiel Pokemon Go erreichen wollen. Weniger bekannt ist hingegen das erste Spiel des Entwicklers Niantic: Ingress wurde bereits im November 2012 veröffentlicht. Es ähnelt dem Pokemon-Hit in Bezug auf die Augmented-Reality-Funktionen, verhält sich ansonsten In punkto Gameplay in vielen Aspekten anders. Am 5. November wird nun der Nachfolger von Ingress namens Ingress Prime veröffentlicht, der von Niantic in düsteren Videos beworben wird.
Im Zentrum von Ingress steht eine mystische Energie namens „Exotic Matter“ (XM), das sich in der Nähe von Portalen – dem Ingress-Äquivalent der Pokestops – ansammelt. Manche Menschen (die „Erleuchteten“) wollen XM nutzen, um der Menschheit zur helfen. Andere (der „Widerstand“) sehen in XM eine dunkle Macht, die es zu bekämpfen gilt. Zu Beginn des Spiels entscheidet sich der Spieler, welcher von beiden Fraktionen er beitreten will – es gibt also keine Protagonisten und Antagonisten, sondern zwei Teams, die jeweils mit den besten Absichten gegeneinander antreten.
So wie bei Pokeom Go wird auch Ingress auf dem Smartphone gespielt. Auch hier bewegt sich der Spieler in der echten Welt, um die Portale zu seinem Vorteil zu nutzen. Hackt er die Portale, so erhält er neue Spielgegenstände, wie zum Beispiel Waffen und sogenannte Resonatoren. Durch das Platzieren eines Resonators wird ein Portal erobert, mit den Waffen können feindliche Portale neutralisiert werden. Begleitet wird das Spiel von Videos, die eine SciFi-Geschichte rund um die beiden Fraktionen erzählen.
Die Neuerungen bei Ingress Prime
Die neue Version des Spiels, Ingress Prime, ändert am grundsätzlichen Spielprinzip nichts. Die auffälligste Veränderung ist, dass das User Interface deutlich verschönert wurde: In der 3D-Ansicht wirken die Portale nun beeindruckender als beim Vorgänger, beim Herauszoomen wechselt die Darstellung hingegen in eine 2D-Ansicht aus der Vogelperspektive – im Vorab-Test durch die futurezone half dies dabei, das nächstgelegene Portal zu finden.
Etwas übersichtlicher gestaltet sind nun auch einzelne Punkte im Menü, wie etwa die Darstellung der Items und der Missionen, bei denen man mehrere Portale in Folge hacken muss. Auch die Portal-Schlüssel, mit denen man Portale miteinander vernetzen kann, werden nun schöner dargestellt. Zudem sind die Videos, mit denen der Verlauf der Geschichte erzählt wird, nun in die App integriert. Und es gibt einen relativ prominent platzieren Store, bei dem User sich über In-Game-Purchases bessere Items kaufen können – auf diese Art hatte Niantic mit Pokemon Go allein im vergangenen September 85 Millionen Dollar Umsatz gemacht.
Für neue User gibt es beim Start der App Tutorial-Videos, welche die Grundprinzipien des Spiels erklären. Jene Spieler, welche die alte Version von Ingress bereits gespielt haben, können ihren Punktestand, ihre Badges und Items in das neue Spiel mitnehmen.
Vorangetrieben wird die Story über sogenannte „Anomalien“: Dabei handelt es sich um Real-Life-Events, bei denen sich die Spieler treffen, um als Teams gegeneinander anzutreten. Für Österreich ist vorerst kein derartiges Event geplant, wohl aber für die Nachbarländer. Einen Überblick der kommenden Veranstaltungen gibt es unter diesem Link.
Außerdem wurde von Niantic die Einführung von künstlichen Intelligenzen angekündigt, mit denen sich die Spieler in der App unterhalten können. Diese sollen relativ bald nach dem Launch verfügbar sein, konnten in der Vorab-Version aber noch nicht getestet werden.
Serie auf Netflix
Konkretere Informationen gibt es seitens Niantic nun auch zur Anime-Serie rund um das Ingress-Franchise: Sie wird 2019 weltweit auf Netflix gezeigt und wurde in Kooperation zwischen Fuji TV und Craftar Studios in Japan entwickelt. Im Zentrum der Story stehen zwei Ingress-Agenten, die begleitende Musik kommt unter anderem von Alt-J. Neben dem Trailer zur Serie liefert auch die Website entsprechende Informationen für Fans.
Fazit
Die Neuerungen von Ingress Prime sind eher kosmetischer Natur, aber doch eine hübsche Verbesserung gegenüber dem Vorgänger. Man darf jedoch vor allem gespannt sein, wie gut die versprochene künstliche Intelligenz funktioniert und wie sie sich in den Spielverlauf integriert. Außerdem ist zu beachten, dass Ingress Niantics Sandkasten ist, in dem das Unternehmen Features für andere Projekte ausprobiert: Es ist also gut möglich, dass so manche Funktion aus Ingress Prime auch den Weg in das kommende Harry-Potter-Spiel findet. Dieses hätte eigentlich im Sommer 2018 erscheinen sollen, derzeit schweigt sich Niantic zum aktuellen Status des Projekts aber noch aus.
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